Schnelle Reaktion zeigt: Zahl der Infektionen ist begrenzt

MEISENHEIM. Allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz ist das Bodelschwingh Zentrum der Stiftung kreuznacher diakonie in Meisenheim von Corona-Infektionen betroffen. Zwei Wochen vor Weihnachten zeigten die routinemäßig anberaumten Tests, dass eine Infektion sich ausbreitet. Innerhalb kürzester Zeit organisierten die Verantwortlichen der Einrichtung für Menschen mit Behinderung, eine groß angelegte Reihentestung. Unterstützt durch die Kreisverwaltung in Bad Kreuznach wurden zudem weitere Maßnahmen ergriffen: Kontaktketten identifiziert und unterbrochen, es wurden Schulungen aufgefrischt und zusätzliche Impfangebote gemacht.

Jetzt ist klar: Anders als zunächst befürchtet, beschränkt sich der weit überwiegende Teil der Infektionen auf einzelne Häuser des Zentrums, in dem fast 1000 Menschen – Bewohner und Mitarbeitende – leben und arbeiten. Bevor alle Menschen dort getestet wurden, waren schon weitreichende Kontaktbeschränkungen ergriffen worden, um eine Weiterverbreitung des gefährlichen Virus einzudämmen. Die Kreisverwaltung verfügte zudem eine Quarantäne für die stärker betroffenen Häuser. Die Mitarbeitenden vor Ort tun nun weiter alles, um die ihnen anvertrauten Menschen vor weiteren Infektionen zu schützen.

Nach der Massentestung steht nun fest, dass es knapp über 30 betroffene Bewohner und Mitarbeitende mit überwiegend leichten- bis mittelschweren Symptomen gibt. Ein Bewohner befindet sich derzeit im Meisenheimer Krankenhaus. Einrichtungsleiterin Christel Bolz und Dr. Michael Sicker, der Hygiene-Experte der Stiftung kreuznacher diakonie, hoffen, dass auch dieser Bewohner bald wieder in seine Wohngruppe zurückkehren kann.

Obwohl die Bewohnerinnen und Bewohner sowie der weit überwiegende Teil der Mitarbeitenden der Einrichtung der Behindertenhilfe zweifach geimpft und viele bereits geboostert sind, hat sich zwei Wochen vor Weihnachten das COVID-Virus ausgebreitet. Christel Bolz und Dr. Michael Sicker standen von Anfang an in engem Kontakt mit der Corona Stabsstelle der Kreisverwaltung. Sie betonten: „Das Wichtigste ist, den Bewohnerinnen und Bewohnern ihr Umfeld und die gewohnten Abläufe zu erhalten und das Virus an der Ausbreitung zu hindern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten dabei hoch engagiert eine entscheidende Arbeit.“

Am Freitag, 17. Dezember, wurde zudem eine Booster-Impfaktion in der Einrichtung anberaumt, so dass jeder Bewohner und alle Mitarbeitenden ein Impfangebot bekommen haben. Rund 500 Menschen bekamen so die 3. Impfung. Problematisch war die Überlastung der Labore, in denen die Testungen ausgewertet werden. Dr. Sicker erklärt: „Dort sind zeitliche Verzögerungen aufgetreten, die uns zunächst die Analyse der Lage erschwert haben. Doch die Kreisverwaltung Bad Kreuznach hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um uns auch in dieser Frage zu unterstützen.“

Christel Bolz hat auch die Angehörigen der Bewohner im Blick, die sich kurz vor dem Weihnachtsfest Sorgen um ihre Lieben machen: „Wir wissen, wie wichtig Kontakte für die uns anvertrauten Menschen sind und welche Folgen eine solche Phase der Isolation hat. Unsere Mitarbeitenden tun alles dafür, den uns anvertrauten Menschen Halt zu geben und ihnen über diese ungewohnte Phase in der vertrauten Umgebung zu helfen. Wir danken den Angehörigen, den Behörden, der Meisenheimer Bevölkerung und den Hilfskräften wie dem DRK für ihre Unterstützung und den sensiblen Umgang mit dieser Situation.“