Neugeborenen- und Kinderintensivstation
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe gewährleistet der Bereich der Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin die höchste Versorgungsstufe als Perinatalzentrum Level 1 für Neugeborene jeden Reifealters.
Das Team der Intensivabteilung besteht aus einem täglich anwesenden Oberarzt der Neonatologie mit nächtlicher Rufbereitschaft, rund um die Uhr anwesenden Assistenzärzten sowie insgesamt 31 Pflegekräften mit langjähriger Erfahrung in der Früh-/Neugeborenen- und Kinderintensivpflege sowie den entsprechenden Fachweiterbildungen.
Außer den Neugeborenen werden auf der Station 4a Kinder mit schwerwiegenden Erkrankungen versorgt, die eine intensivmedizinische Überwachung und Behandlung benötigen. Bei schwerwiegenden Erkrankungen von Kindern ist eine besonders intensive Überwachung oder Behandlung notwendig. Zuständiger Oberarzt ist Dr. med. Edmondo Hammond.
Oberarzt Dr. Edmondo Hammond ist empfohlener Arzt der Region
Die Redaktion des Magazins „Focus-Gesundheit“ hat dem Oberarzt der Kinder- und Jugendabteilung im Diakonie Krankenhaus, Dr. Edmondo Hammond, das Siegel „Empfohlener Arzt in der Region“ verliehen. Die Empfehlung erfolgt auf der Basis objektiver Kriterien wie Kollegenempfehlungen, Fachgebiets- und Zusatzbezeichnungen sowie Patientenzufriedenheit in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Stiftung Gesundheit.
Perinatalzentrum Level 1 – Maximale Sicherheit bei Risiko- und Frühgeburten
Auf der Neugeborenen und Kinderintensivstation werden zu früh geborenen und kranken Babys engmaschig betreut und überwacht werden. 2019 kamen im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach 41 Kinder mit einem Gewicht von weniger als 1500 Gramm zur Welt, 24 wogen sogar weniger als 1250 Gramm; die Zahl der Kinder, die deutlich vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kamen, war noch einiges größer.
Mehrlingsgeburten und Frühgeburten verlangen ebenso wie andere Risikolagen ein Geburtsumfeld mit hohem Sicherheitsstandard. Als Perinatalzentrum Level 1 gewährleisten wir apparativ wie personell einen maximalen Versorgungsstandard für Neugeborene jeden Reifealters in enger Zusammenarbeit von Geburtshelfern und Kinderärzte – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.
Zu früh geborene Kinder haben oft zunächst Anpassungsschwierigkeiten an das Leben außerhalb der Gebärmutter. Wir helfen ihnen dabei, die Unreife der Organsysteme auszugleichen:
- Bei der Wärmeregulation: Versorgung in Inkubatoren, Wärmebetten und in erhöhter Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit
- Bei der Atmung: erschwerte Atmung bei Unreife der Lungenstrukturen, häufig anfangs die Notwendigkeit einer Atemunterstützung oder Beatmung
- Bei der Ernährung: individueller Nahrungsaufbau mit Muttermilch, Frühgeborenennahrung, adaptierter Nahrung, Nahrungsergänzungsmittel und, wenn erforderlich, zusätzliche Infusionstherapie
- Durch Diagnostik- und Überwachungsmaßnahmen: kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Sauerstoffgehalt im Blut, spezielle Diagnostik mit Labor/Blutgasanalysen, Röntgen, Ultraschall, Echokardiographie, EEG
Wärme und Geborgenheit
Frühgeborene benötigen viel Ruhe, denn sie kommen aus der reizarmen Umgebung der Gebärmutter. Je unreifer, desto unangenehmer empfindet das Kind Berührungen und Pflegemaßnahmen. Es kommt schnell zur Überstimulation durch Reize, die die Kinder nicht verarbeiten können.
Wir fördern den schrittweisen Eltern-Kind-Kontakt, anfangs durch zarte Berührungen, später durch das Känguruen. Dabei liegt das Baby entspannt auf der unbekleideten Brust der Mutter oder des Vaters in einem bequemen Liegestuhl – so gemütlich und körperwarm wie es dies aus dem Bauch der Mutter gewohnt ist.
Gezielte Nachsorge
Nach der Krankenhausphase bleiben wir an der Seite der Eltern und ihrer Frühgeborenen. Denn insbesondere die sehr kleinen Frühgeborenen unter 1500 Gramm Geburtsgewicht haben ein erhöhtes Risiko eine Entwicklungsstörung zu entwickeln. Daher nehmen wir alle Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm sowie größere Kinder mit bedeutsamen Komplikationen in ein Nachsorgeprogramm auf. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Sozialpädiatrischen Zentren. Hier werden zusätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt weitere Untersuchungstermine angeboten, um einen Förderungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und Einschränkungen möglichst zu vermeiden. Dieses Nachsorgeprogramm wurde als Beispiel-Projekt für Rheinland-Pfalz von der Landesregierung gewürdigt.
Außerdem ist unser Perinatalzentrum Teil des Hilfsprogramms Guter Start ins Kinderleben, welches die Eltern bereits während der Schwangerschaft unterstützt und berät.
Zusätzlich initieren wir bei Bedarf für die Familien der Frühgeborenen eine sozial-medizinische Nachsorge und kooperieren dafür mit dem "Bunten Kreis Rheinland e.v.". Die Organisation bietet Eltern mit chronisch oder schwer kranken sowie früh- und risikogeborenen Kindern einen begleiteten Übergang von der Klinik bis ins Kinderzimmer. Das Nachsorge-Team besteht aus den Pflegekräften Ana-Lucia Hahn, Martina Brodam, Tanja Lohr, Sozialarbeiterin Anne Heidrich sowie einer Psychologin und einer Sozialpädagogin. Gemeinsam bereiten sie betroffene Familien auf die neue Lebenssituation vor und stehen ihnen während regelmäßiger Hausbesuche sowohl unterstützend als auch beratend zur Seite. In den ersten Wochen sind die erfahrenen Mitarbeiterinnen zentrale Ansprechpartnerinnen für alle Fragen, Nöte und Sorgen. Diese professionelle Hilfe ist kostenlos und kann in der Regel für zwölf Wochen beantragt werden. Der Antrag für die sozialmedizinische Nachsorge kann auch noch bis sechs Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt vom Kinderarzt bei der Krankenkasse gestellt werden.
Telefon Nachsorge-Team Bad Kreuznach: 0671 / 605-2301
Daten zur Frühgeborenen-Versorgung
Wie alle Kinderkliniken in Deutschland ist die Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des Diakonie Krankenhauses verpflichtet, die Daten der Frühgeborenen-Versorgung im Internet zu veröffentlichen. Auch wenn es schwierig ist, die individuellen Voraussetzungen und Probleme einzelner Frühgeborener in Tabellen zu fassen, so ist die Veröffentlichung der Ergebnisse grundsätzlich sinnvoll. Durch die Tabellenform und die Vorgabe der dargestellten Einzelfaktoren sind die Zahlen gut vergleichbar; individuelle Probleme und Voraussetzungen können dabei aber nicht berücksichtigt werden. Für Eltern, bei denen eine Frühgeburt möglich oder zu erwarten ist, kann diese tabellarische Darstellung eine Orientierung bieten. Das persönliche Gespräch mit der betreuenden Klinik ersetzt sie nicht. Hierfür stehen wir gerne zur Verfügung.