Saarbrücken | Wünschewagen und Imperial Order-Darsteller überraschen Star Wars-Fan: „Krieg der Sterne“ im Paul Marien Hospiz

Möge die Macht mit dir sein: Der Wünschewagen überrascht Star Wars-Fan Jan-Peter mit FaRK-Darstellern im Paul Marien Hospiz

Ein Lichtschwert blitzt auf, leuchtende Augen spähen unter einer Kapuze hervor, der Ruf eines Wookies verhallt im weiten Flur, die Titelmusik von „Star Wars“ dringt aus dem Hintergrund – zugegebenermaßen keine Szene, die man mit einem Hospiz in Verbindung bringen würde. Doch heute ist ein besonderer Tag. Es ist der Tag von Jan-Peter (39), der seit einem Monat im Paul Marien Hospiz lebt. Sein Herzenswunsch: Einmal noch das „Star Wars“-Museum in Norddeutschland besuchen. Im Normalfall wäre das kein Problem, denn für solche Angelegenheiten ist der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) mit seinen sogenannten Wunscherfüllern zur Stelle. Die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden im Hospiz kontaktieren die ehrenamtlichen Wunscherfüller, berichten ihnen von den Wünschen der schwerkranken Menschen, die im Hospiz wohnen. Die freiwilligen Helfer machen sich dann mit den Bewohnerinnen und Bewohnern auf den Weg – getreu ihrem Motto „letzte Wünsche wagen“. Das kann ein Besuch in der Kapelle oder auf dem Friedhof sein, manchmal aber auch eine Fahrt ans Meer, oder eben – wie bei Jan-Peter – das „Star Wars“-Museum. Leider ist die Ausstellung aber derzeit aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen und eine Fahrt dorthin war nicht möglich. Also haben sich die Mitarbeitenden des Hospizes mit dem ASB Gedanken gemacht und mit vereinten Kräften eine mächtige Überraschung für Jan-Peter vorbereitet: Der „Krieg der Sterne“ fand im Paul Marien Hospiz statt.

Dafür hat das UT-Kino in Saarbrücken Film-Plakate zur Dekoration zusammengestellt, das Café Lolo einen Kuchen spendiert, der aussieht wie die berühmteste Raumstation der Filmreihe, der Todestern, und sechs Darsteller der Imperial Order Saar, vermittelt durch die Fantasie- und Rollenspiel-Konventes im Saarland (FaRK), sind in „Star Wars“-Kostüme geschlüpft, um Jan-Peters größten Wunsch zu erfüllen. Der Konferenzraum wurde zur Bühne und als Jan-Peter die Dekoration erkennen konnte, hallte sein freudiges „Ja!!!“ durch den Raum. Als es losging, standen alle Pflegekräfte aufgeregt vor dem Zimmer, Jan-Peters Familie erwartete ihn bereits, die anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Hospizes klatschten, als ein Stormtrooper, Darth Vader, ein Scouttrooper, Boba Fett, Jawa und Chewbacca den Flur entlang schritten. Kein Auge blieb trocken, als die täuschend echten Figuren auf das Bett des jungen Mannes zugingen und ihn flankierten, als seien sie seine Beschützer.

„Jan-Peter und seine Schwester waren eigentlich noch zu jung, als die Filme im Kino liefen, aber ich habe es ihnen ausnahmsweise erlaubt, sie zu sehen. Beide sind riesige Fantasy-Fans. Er hat die Filme immer und immer wieder angeschaut, hat auch alle Teile mit in seinem Appartement. Die liebste Figur von Jan-Peter ist Chewbacca, von ihm ist er ganz hin und weg“, erzählt seine Mutter, Monika Willenbacher. Und so kam es, dass ihr Sohn – mit einem Lichtschwert bewaffnet – Chewbacca durch die Mähne wuschelt und ihm High-Five gibt, auf die gelungene Überraschung, auf den erfüllten Herzenswunsch.

Unterstützer gesucht

Der Wünschewagen des ASB sucht laufend ehrenamtliche Wunscherfüller. Der Landesvorsitzende Guido Jost sagt: „Mit dem Wünschewagen müssen wir recht spontan reagieren. Da unsere Helfer ehrenamtlich tätig sind, ist es nicht immer leicht, jemanden zu finden, der die Fahrten mit seinen Dienstzeiten vereinbaren kann. Je mehr wir sind, desto zeitiger können wir reagieren.“ Man kann den Wünschewagen aber auch unterstützen, ohne sich für ein Ehrenamt zu registrieren, denn die Fahrten werden durch Spenden finanziert. Wer also spenden oder mitmachen möchte, kann eine E-Mail an wuenschewagen@asb-saarland.de schreiben oder anrufen unter  Telefon 0 681 / 9 67 34 0.