Bad Kreuznach | Hohe Verletzungsgefahr durch Trampoline

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Springen - mit SpaäŸ und Umsicht

Trampoline stehen in immer mehr Gärten und Hinterhöfen. Mit der Zahl dieser Sportgeräte steigt auch die Zahl der Unfälle. Das beobachtet Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädie am Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach. „Am häufigsten sind Brüche des Unterarms oder des Ellbogens“, berichtet der Mediziner und hat mit zwei Klicks den jüngsten Unfall auf dem Monitor. Ein siebenjähriger Junge hat sich beim Sturz auf dem Trampolin Elle und Speiche gebrochen und wurde am Vorabend noch operiert. Laut einer Studie der deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen aus dem Jahr 2014 hat sich die Zahl der Trampolin-Unfälle bei Kindern seit etwa 15 Jahren mehr als verdreifacht. Eine Erhebung des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2016 bestätigt die Daten: Das Trampolinspringen bei Kleinkindern gehört zu den häufigsten Ursachen von Unfällen mit Sport- und Freizeitgeräten.

Katapult-Effekt durch Gewichtsunterschiede

Kinder verletzten sich am häufigsten bei Zusammenstößen oder beim Heruntersteigen und Stürzen auf den Boden. „Problematisch wird es, wenn Kinder unterschiedlichen Alters gleichzeitig springen. Durch den Gewichtsunterschied entsteht ein Katapult-Effekt, der für die kleineren und leichteren Kinder gefährlich enden kann, wenn sie auf den Rand oder die Stahlfedern geschleudert werden“, erklärt Prof. Dr. Hartmann. In der Folge landen die verletzten Kinder in der Notaufnahme des Diakonie Krankenhauses. „Viele der Verletzungen sind aber gut behandelbar, vor allem in einem spezialisierten Zentrum wie dem unseren.“ Jeden Monat werden in der Notaufnahme rund 300 Kinder und Jugendliche mit Prellungen, Platzwunden, Gehirnerschütterungen und Frakturen behandelt. Die Unfallchirurgie ist auch als Lokales Traumazentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert und verfügt damit über alle Voraussetzungen für eine optimale Behandlung von Schwerverletzten.

Trampoline sind aber nicht per se gefährlich. Bedenklich wird es nur, wenn sie nicht korrekt genutzt werden. Damit der Trampolin-Spaß nicht in der Notaufnahme endet, empfiehlt der Unfallchirurg daher: „Eltern sollten ihren Kindern das Springen gut erklären und darauf achten, dass möglichst immer nur ein Kind das Trampolin nutzt. Spielsachen, Bälle oder scharfkantige Gegenstände haben auf dem Trampolin nichts zu suchen. Am sichersten ist das Springen und Landen in der Mitte des Trampolins, am besten barfuß oder mit Rutschsocken.“