Bad Kreuznach | Werkstatt-Peers helfen bei Suchtfragen

Zertifikatüberreichung in der Werkstatt Bad Kreuznach 1 der Stiftung kreuznacher diakonie

Zehn Beschäftigte der Diakonie Werkstatt der Stiftung kreuznacher diakonie erhielten nun ihr Zertifikat

„Das kommt in einem Rahmen an die Wand!“ Michael Barth ist einer von zehn Beschäftigten der Stiftung kreuznacher diakonie, die an einem bundesweiten Modellprojekt teilgenommen und nun von Bereichsleiter Sascha Richter das Zertifikat erhalten haben. „Im Projekt geht es darum, Menschen mit geistiger Behinderung darin zu schulen, Info-Veranstaltungen zum Thema Sucht in ihrem Betrieb für ihre Kolleginnen und Kollegen anzubieten“, erklärt Richter. Neben der Werkstatt KH1 in Bad Kreuznach sind nur drei weitere Einrichtungen in Deutschland dieses wichtigeThema angegangen. 

Als Multiplikatoren bieten neben Barth, Marcel Tesch, Ramona Inboden, Marc Kämmer, Susanne Memmesheimer, Natascha Lux, Carola Weinz und Marc Weiße nach den absolvierten Schulungen schon jetzt regelmäßige Sprechstunden an. Die „Peers“ vermitteln auch den Kontakt in die örtliche Suchthilfe. Hierzu wurde bereits das Netzwerk mit der Caritas geknüpft.

Jennifer Banke, Sozialdienst in der Werkstatt KH1, freut sich: „Neben unserem Werkstattrat, der Frauenbeauftragten-Arbeit und dem Genesungsbegleitungskonzept in unseren Betrieben ist dies ein weiteres tolles Unterstützungskonzept von Beschäftigten für Beschäftigte.“ Richter und Banke erhoffen sich, dass die „Peers“ leichten Zugang zu den Beschäftigten finden. Denn aktuell nehmen kaum Menschen mit Behinderung Unterstützungsmöglichkeiten beim Thema Sucht wahr. Hierin liegt die Hauptmotivation des Projekts.

Die Ausbildung fand in sechs Blöcken statt und wurde durch Thomas Abel von der Jugendberatung und Jugendhilfe e.V., gemeinsam mit Johanna Schröter (Evangelischer Verein für Innere Mission (EVIM gGmbH)), fachlich auf die Beine gestellt. Die jetzt von Sascha Richter und Martin Marsch vom Werkstattrat überreichten Zertifikate werden wohl bei allen einen besonderen Platz bekommen. Denn immerhin hat das Bundesgesundheitsministerium dieses Projekt gefördert, dass so nur noch am Bodensee, in Niedersachsen und in Hessen umgesetzt wurde.