Vor wenigen Tagen gingen die Kinder in der Ukraine noch ganz normal in den Kindergarten oder zur Schule. Nun ist alles anders: Mütter fliehen mit ihren Kindern vor dem Krieg – auch nach Bad Kreuznach. Mehr als 2 Millionen Menschen befinden sich seit Kriegsbeginn auf der Flucht. In der Theodor Fliedner Halle der Stiftung kreuznacher diakonie kommen täglich Schutzsuchende an. Andere landen mit schweren Verletzungen, die in der Ukraine nicht mehr behandelt werden können, im Diakonie Krankenhaus. Unter ihnen ist auch der 11-jährige David, der durch Granatsplitter verletzt wurde.
Bei einer Explosion in seiner Heimatstadt Browary – zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew – wurde der Junge am 10. März im Gesicht und am Oberarm von einer Granate verwundet. Nach einer medizinischen Erstversorgung in Polen erreichten er und seine Familie am 14. März Bad Kreuznach.
Hier stabilisierte Prof. Dr. med. Frank Hartmann den gebrochenen Oberarmknochen mit Titandrähten, entfernte noch vorhandene Glassplitter und versorgte die verschmutzten Wunden. Auch die Gesichtsverletzungen wurden von den Experten des Krankenhauses behandelt. Gerade in dieser besonders schwierigen Zeit ist es der Stiftung kreuznacher diakonie ein großes Anliegen zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. „Die medizinische Versorgung von Menschen in Not ist für uns als Stiftung eine Selbstverständlichkeit. Deutschland hat ein starkes Gesundheitssystem. Dies wollen wir nutzen, um Kriegsverletzte und Zivilisten aus der Ukraine zu behandeln“, berichtet Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie am Diakonie Krankenhaus in Bad Kreuznach.
Dr. Christoph von Buch, Ärztlicher Direktor ergänzt: „Wir rechnen damit, dass uns in den nächsten Wochen weitere Verletzte erreichen. Aufgrund unserer langjährigen Kooperation mit Interplast sind wir gut gerüstet, diese verletzten Kinder bei uns aufzunehmen und zu versorgen.“
Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine beteiligt sich die Stiftung kreuznacher diakonie unter dem Motto „Dialog statt Gewalt – Für den Frieden stark machen“ mit kleinen und großen Aktionen an der Hilfe für die vom Krieg betroffenen Menschen. „Als größter sozialer Träger in der Region stehen wir mit unserem Team aus Medizinern, Pflegekräften und Seelsorgern an der Seite des Landkreises, um konkrete Hilfe zu leisten“, erklären die Vorstände der Stiftung Sabine Richter, Andreas Heinrich und Sven Lange.
Mitarbeitende organisieren kleine und große Hilfsaktionen. Die Stiftung nimmt traumatisierte Menschen aus den Kriegsgebieten auf, sorgt für deren medizinische Behandlung und Pflege und unterstützt mit Angeboten für unbegleitete minderjährige Ausländer sowie bei der Suche nach Wohnungen.
Zudem hat die Stiftung ein Spendenkonto eingerichtet: DE50 1006 1006 1006 1006 40 / Stichwort: „Ukraine“.