An der Tür neben dem Eingang ist ein neues Schild angebracht: Wohngemeinschaft Salem. Das war einer der letzten vielen und kostenintensiven Arbeitsschritte, um das denkmalgeschützte Haus auf der Asbacher Hütte, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen der Stiftung kreuznacher diakonie, wieder mit Leben füllen zu können. Einst haben Diakonissen mit ihren Trachten und Häubchen die Zimmer und Flure des Hauses Salems bevölkert, jetzt leben achtbedarfsorientierten Männer in modern eingerichteten Einzelzimmern mit großzügigen und behindertengerechten Bädern in dem repräsentativen Haus, das lange leer stand.
Julia Wittmann und Silke Nörling, die beiden Einrichtungsleiterinnen für den Bereich Wohnen, sind stolz, hier den nächsten aufwändigen Schritt gemacht zu haben: „Mit der Renovierung und Modernisierung haben wir nicht nur ein geschichtsträchtiges und prägendes Gebäude saniert und erhalten. Wir haben hier heute einen modernen bedarfsorientierten Standort.“
Holger Griebel, Geschäftsbereichsleiter Behindertenhilfe, und Melanie Göretz, die die Regionalleitung für die Einrichtungen im Hunsrück übernommen hat, wissen, welcher Kraftakt die Renovierung war: „Von der ersten Planung, die 2021 begonnen wurde, bis heute haben sich die Baukosten fast verdoppelt. Letztendlich wurden hier 2,2 Millionen Euro investiert, um Denkmalschutz und Barrierefreiheit unter ein Dach zu bekommen.“
Silke Nörling und Julia Wittmann wollen zeigen, was hier geleistet wird. Die Asbacher Hütte liegt sehr idyllisch, das ist Teil ihres Konzepts. Hier am Hauptstandort leben Menschen, die diese Ruhe aufgrund ihrer speziellen Beeinträchtigungen benötigen. Durch die Dezentralisierung gibt es aber auch Wohneinheiten in Rhaunen und der Kreisstadt Birkenfeld, die 2025 ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Zudem wurden ambulante Betreuungsangebote im Kreis Birkenfeld für Menschen aufgebaut, die selbstständig wohnen und nur punktuell Unterstützung benötigen.
In der Kerneinrichtung Asbacher Hütte gibt es 42 Plätze - vorwiegend für Menschen mit Behinderung, die aufgrund ihrer herausfordernden Verhaltensweisen die Ruhe und Abgeschiedenheit brauchen. Soziale Teilhabe und einen zweiten Lebensraum bietet die benachbarte Diakonie Werkstatt, außerdem gibt es eine Vielzahl an Sport- und Freizeitangeboten wie Taekwondo oder tiergestützte Therapie. Die beiden Einrichtungsleiterinnen wollen ihre Konzepte zum gemeindeorientierten Wohnen, der Wohntrainingsbereiche und der intensivpädagogischen Angebote weiter vorantreiben. Doch zwischendurch haben Silke Nörling und Julia Wittmann ein wichtiges Ereignis fest im Blick: „Am Sonntag, 30. Juni, feiern wir unser Sommerfest. Wir freuen uns, wenn viele Gäste die „Hütte“ besuchen und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern feiern.“