Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, überreichte bei seinem Besuch der Hunsrück Klinik drei Fördermittelbescheide aus dem Krankenhauszukunftsfonds in einer Gesamthöhe von 1,8 Millionen Euro. Mit diesen Fördergeldern werden die digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation umgesetzt sowie Prozesse im Aufnahme- und Behandlungsmanagement verbessert.
„In den kommenden Jahren werden wir einen deutlichen Millionenbetrag in die digitale Weiterentwicklung unserer Krankenhäuser investieren. Deshalb freuen wir uns sehr über die finanzielle Unterstützung unserer Vorhaben durch das Land Rheinland-Pfalz und den Bund“, bedankt sich Andreas Heinrich, Vorstand Finanzen des Krankenhausträgers Stiftung kreuznacher diakonie und ergänzt: „Die geplanten Maßnahmen werden die Versorgungsqualität unserer Patientinnen und Patienten verbessern, unser Ärzteteam und Pflegepersonal entlasten und nicht zuletzt die Zukunftsfähigkeit unserer Krankenhäuser gewährleisten.“
Die Hunsrück Klinik plant alle Stationen und Funktionsbereiche mit mobilen Visitenwägen und Tablets auszustatten. Informationen sind dann in einer digitalen Patientenakte ohne Zeitverlust für jeden und jederzeit verfügbar. Fördergelder fließen auch in den Ausbau digitaler Kommunikationsstrukturen. Dazu werden Patientenportale implementiert, die nicht nur der Online-Terminvereinbarung dienen, sondern auch die Möglichkeit der digitalen Anamnese von zu Hause bieten. Während des Krankenhausaufenthaltes sollen Patienten stärker eingebunden und in ihrem Tagesablauf unterstützt werden. „Arzttermine oder Termine für die Krankengymnastik können dann online vereinbart werden. Die Patienten werden über die Termine und Uhrzeiten ebenfalls online informiert, sollte es zu Änderungen oder Verschiebungen kommen, erhalten alle Beteiligten automatisch eine Rückmeldung“, erklärt Krankenhausdirektor Rainer Frischmann.
Ziel ist es, die Kommunikation und den Informationsaustausch zu vereinfachen und zu beschleunigen, um so die Patientenzufriedenheit und die Versorgungsqualität zu erhöhen. „Gerade die Behandlungsdokumentation ist ein zentraler und wichtiger Baustein des Krankenhausaufenthaltes, der – leider auch durch zunehmende Bürokratisierung des deutschen Gesundheitswesens -– viel Zeit und personelle Ressourcen benötigt. Zeit, die nicht für die Versorgung der Patienten zur Verfügung steht. Mit Hilfe digitaler Prozesse, leistungsfähiger Technik und innovativer Lösungen möchten wir unser Personal bei ihrer täglichen Arbeit entlasten“, erklärt Dr. Elena Ribel, Ärztliche Direktorin an der Hunsrück Klinik. Pflegedirektorin Kristina Theodoropoulos ergänzt: „Mit schnelleren und vernetzten Prozessen sorgen wir auch für eine bessere Betreuung und mehr Sicherheit unserer Patienten, wenn z.B. alle am Behandlungsprozess beteiligten Mitarbeitenden zeitgleich und vollständig auf alle Daten und Therapiemaßnahmen zugreifen können und Pflege und Behandlung ohne Zeitverzug mit Patienten oder Kollegen besprochen werden können.“
„In Zeiten des Fachkräftemangels und der wachsenden Herausforderung durch den demografischen Wandel ist es für Krankenhäuser wichtig, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und sich als moderner Arbeitgeber zu präsentieren“, sind sich Vorstand und Krankenhausdirektorium einig.
Bei einem Rundgang stellten Vorstand Andreas Heinrich sowie das Direktorium der Hunsrück Klinik dem Ministerialdirektor Daniel Stich und Carola Hollnack, koordinierende Referentin im Bereich Gesundheit (Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit), die Leistungen und Modernisierungsmaßnahmen der Hunsrück Klinik vor. Nachdem in den letzten Jahren die Funktionsbereiche in Simmern saniert wurden, werden die Bettenstationen nach und nach umgebaut.
Die Hunsrück Klinik Simmern ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 246 Betten und ca. 530 Mitarbeitenden. Jedes Jahr werden ca. 10.000 Patienten stationär und etwa 40.000 Patienten ambulant behandelt. 2021 kamen 558 Babys in der Hunsrück Klinik zur Welt.