Neue Patientenschule nach dem Endo-Fast Track Konzept wird gut angenommen
Arthrose, der Verschleiß des Gelenkknorpels, ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung. Anfangs macht sich die Erkrankung mit morgendlichen Anlaufschmerzen oder einem Brennen im Gelenk bemerkbar. Später kommen Schmerzen nach dem Joggen oder dem Treppensteigen hinzu. Bei fortschreitender Arthrose schmerzt das Knie auch in den Ruhephasen oder nachts. Wenn konservative und gelenkerhaltende Therapien nicht mehr helfen, kann ein künstliches Kniegelenk die Lebensqualität wiederherstellen. Im zertifizierten Endoprothetikzentrum der Hunsrück Klinik werden Knie- und Hüftprothesen von Spezialisten nach modernsten Standards eingesetzt
„Wann der richtige Zeitpunkt für eine Endoprothese gekommen ist, kann man nicht anhand eines Röntgen- oder MRT-Bildes festmachen. Das entscheiden die Betroffenen selbst. Dabei kommt es darauf an, wie stark die Einschränkungen und Schmerzen beim Sport, im Beruf oder Alltag sind. Aber wir tun alles dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten nach der Operation möglichst schnell und schmerzfrei wieder in den gewohnten Alltag zurückkehren können“, sagt Dr. med. Erik Rothenbach, Chefarzt und Leiter des Endoprothetikzentrums.
Dafür hat der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie das Endo-Fast-Track Konzept in Simmern etabliert. Dahinter steckt ein umfassendes Behandlungskonzept, das eine schnelle und sichere Genesung durch die sofortige Mobilisierung und optimal aufeinander abgestimmte Therapieabläufe vor und nach der Operation verfolgt.
Dabei wird auf eine umfassende Information und aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patienten besonders Wert gelegt. Schon vor der Operation lernen sie das gesamte Team kennen und führen erste muskelkräftigende Übungen unter Anleitung von Physiotherapeuten durch. „In unserer Patientenschule erfahren die Patienten welche Untersuchungen auf sie zukommen, ab wann die Erstmobilisation erfolgt und wie die Nachversorgung strukturiert ist. Sie lernen auch das Laufen an den Gehhilfen“, sagt Dr. Rothenbach, der diese Schulungen alle zwei Wochen gemeinsam mit Anästhesisten und Mitarbeitende aus der Pflege durchführt. Sie klären über die Abläufe rund um die Operation und auf den Stationen vor und geben Tipps für ein Leben mit dem künstlichen Gelenk. So gehen Patienten gut vorbereitet in die OP.
Der operative Eingriff selbst erfolgt minimalinvasiv. Schonende Operationstechniken, moderne Anästhesieverfahren und eine lokale Schmerzmittel-Therapie bewirken, dass Patientinnen und Patienten schon wenige Stunden nach dem Eingriff aufstehen können. Auf störende Katheter und Drainagen wird verzichtet, so dass eine schmerzfreie Mobilisation möglichst ist. Das erfahrene Physiotherapie-Team um Claudia Drobeck ist bereits am OP-Tag zur Stelle und baut auf Bewegungsübungen aus der Patientenschulung auf. Während des Krankenhausaufenthaltes gibt es jeden Tag Krankengymnastik. Wenn die Operierten die Hunsrück Klinik nach wenigen Tagen verlassen, ist es ihnen möglich auf Treppen sicher zu laufen und ihren Alltag problemlos zu bewältigen
Grundsätzlich kann jeder Patient und jede Patientin nach dem Endo-Fast-Track-Konzept operiert werden. Dr. Rothenbach betont: „Patienten, die nach dieser Methode operiert werden, sind bedeutend schneller wieder selbständig, können sich anziehen, zur Toilette gehen und Treppen steigen. Komplikationen wie Thrombose, Embolie und Infektionen treten so deutlich seltener auf. Der Erfolg zeigt sich auch in einem schnelleren Heilungsprozess und einem kürzeren Krankenhausaufenthalt. Das Feedback unserer Patienten ist durchweg positiv.“