Das Warten hat ein Ende: Die ersten Impfungen gegen COVID-19 in den Diakonie Kliniken Saarland (DKS) konnten verabreicht werden. Zu den DKS zählen das Diakonie Klinikum Neunkirchen (DKN), das Fliedner Krankenhaus Neunkirchen (FKN) und das Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken (EVK). Pro Krankenhaus wurden 130 Impfdosen AstraZeneca bereitgestellt. Damit können alle Mitarbeitenden der besonders gefährdeten Priorisierungsgruppe 1 geimpft werden. Nun hoffen sie, dass der Nachschub an Impfstoffen zügig weitergeht. Mit vereinten Kräften wurde das Impfgeschehen auf die Beine gestellt: Angefangen beim Verwaltungsaufwand im Vorfeld, der Abfrage der Impfbereitschaft bis hin zu den eingerichteten Impfzentren in den Krankenhäusern, der Aufklärung der Mitarbeitenden und der tatsächlichen Verabreichung des Impfstoffes.
Sogar der Vorstand Krankenhäuser und Hospize der Stiftung kreuznacher diakonie und Geschäftsführer des DKN Dr. Dennis Göbel, wurde als Impf-Arzt eingesetzt. 25 Jahre lang war er Bereitschaftsarzt der Polizei in Mainz, Impfen ist für ihn ein Leichtes: „Als klar war, dass wir nun auch im Saarland loslegen können, habe ich mich kurzerhand als Impf-Arzt angeboten, um die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu unterstützen.“ Bedenken bezüglich des Impfstoffes AstraZeneca entkräftet er: „Wir müssen jetzt handeln, zum Schutz unserer Mitarbeitenden und der Bevölkerung, denn das Pandemiegeschehen ist nach wie vor akut. Abwarten wäre absolut fahrlässig. AstraZeneca ist ein Vektorimpfstoff, die Entwicklung bereits seit Jahren erprobt. Mit mindestens 70% nachgewiesener Wirksamkeit ist der Impfstoff beispielsweise effektiver als der aktuelle Grippe-Impfstoff.“
Bereits am ersten Impf-Tag im DKN konnten alle eingeplanten Dosen verabreicht werden. Impftermine die abgesagt wurden, konnte Pflegedirektor Bernd Henner umgehend nachbesetzen. „Die Impfbereitschaft unserer Mitarbeitenden ist sehr hoch, was uns immens erleichtert. Wenn unsere Mitarbeitenden geschützt sind, verbessert sich auch die Versorgungsicherheit der Patienten“, erzählt Leo Schwarzkopf, Krankenhausdirektor. Dass die Mitarbeitenden der DKS durch die Impfung vor schweren Verläufen des Coronavirus geschützt werden, ist dem Direktorium besonders in Anbetracht der Rolle der drei Kliniken in der Region ein wichtiges Anliegen: „In Neunkirchen war die Inzidenz zuletzt sehr hoch und das DKN spielt eine zentrale Rolle für die Versorgung der Neunkircher Bürger. Das EVK hatte bereits während der ersten Welle im Frühjahr als Schwerpunktzentrum Level 2 eine wichtige Rolle im Kampf gegen COVID-19 eingenommen; im FKN betreuen wir Menschen mit psychischen Erkrankungen, ebenso wie Demenzpatienten. Diese Menschen sind naturgemäß besonders gefährdet und damit auch die Menschen die sich um ihre Pflege kümmern“, so der Ärztliche Direktor Dr. Marc Wrobel.
Als Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin gehört er zur Priorisierungsgruppe 1 und wurde ebenfalls geimpft. Für ihn bedeutet das mehr als nur eine Vorbildfunktion einzunehmen: „Unsere Mitarbeitenden haben in den vergangenen Monaten Unglaubliches geleistet und mussten füreinander einstehen. Wir haben den lang ersehnten Impfstoff nun in den Häusern und sind erleichtert, dass wir starten können. Bisher ist noch kein Ende der Pandemie in Sicht und unser Kampf dauert weiter an. Wir tun alles um das Infektionsrisiko zu senken, das liegt in unserer Verantwortung.“ Auch Pflegedirektor Bernd Henner atmet auf: „Wir spüren deutlich, dass Menschen Angst haben, ins Krankenhaus zu gehen oder den Notarzt zu rufen, selbst wenn sie Anzeichen schwerer Erkrankungen haben. Das ist sehr gefährlich. Seit Monaten arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Bürgern diese Angst durch unsere engmaschigen Hygienemaßnahmen zu nehmen. Wir hoffen, dass die Impfung unserer Mitarbeitenden ein Zeichen setzt: Wir sind für euch da, gerade jetzt.“