Vor 20 Jahren initiierte die Felix Burda Stiftung bundesweit den „Darmkrebsmonat März“, um für Aufklärung zu sorgen und den Kampf gegen diese Krebsform zu thematisieren. Darmkrebs zählt sowohl bei Männern als auch Frauen zu den drei häufigsten Krebserkrankungen. Jedes Jahr erhalten etwa 60.000 Menschen in Deutschland diese Diagnose. Anlässlich der alarmierenden Zahlen rufen die Ärzte der Stiftung kreuznacher diakonie zur Vorsorge auf. Denn wie bei jeder Erkrankung gilt: Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.
„Mit den aktuell gängigen Vorsorgeuntersuchungen wie einem Stuhltest und ergänzend der Darmspiegelung, der sogenannten Koloskopie, können Vorstufen und Frühstadien des Darmkrebses – genauer gesagt des Dickdarmkrebses – rechtzeitig entdeckt und schwere Verläufe verhindert werden“, erklärt Dr. Markus Höcker, Oberarzt am Diakonie Krankenhaus. Oftmals entsteht der Krebs aus Darmpolypen, die sich aus der Dickdarmschleimhaut bilden. Der Gastroenterologe empfiehlt, sich regelmäßig untersuchen zu lassen, denn die Heilungschancen sind umso größer, je früher der Tumor erkannt wird. Frauen haben ab 55 Jahren, Männer bereits ab 50 Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf zwei Vorsorge-Darmspiegelungen zur Früherkennung im Abstand von 10 Jahren. Dr. Höcker erklärt: „Falls es bereits Vorerkrankungen in der Familie gibt, erhöht sich das Darmkrebsrisiko aller nahen Verwandten um das Zwei- bis Dreifache. In diesem Fall wird die erste Vorsorgekoloskopie ab 40 Jahren empfohlen.
Der Stuhltest wird vom Hausarzt, die Darmspiegelung von niedergelassenen Gastroenterologen oder – sofern Beschwerden irgendwelcher Art bestehen – ambulant im Diakonie Krankenhaus angeboten. Diese Routine-Untersuchung dauert in der Regel nur 30 bis 45 Minuten und wird unter kurzer Narkose durchgeführt.
Moderne endoskopische und chirurgische Therapiemethoden
Werden bei Patienten Auffälligkeiten gefunden, können beispielsweise Polypen gleich im Rahmen der Darmspiegelung völlig schmerzlos entfernt werden. Kleinste bösartige Neubildungen können gegebenenfalls endoskopisch abgetragen werden. Bei Hinweisen auf bösartige Tumore werden diese in einer interdisziplinären Tumorkonferenz verschiedenen Fachärzten vorgestellt. In diesem Rahmen legen Gastroenterologe, Chirurg, Onkologe, Pathologe, Radiologe, Strahlentherapeut sowie weitere Fachärzte den individuellen Behandlungsplan fest. Dieser orientiert sich an den wissenschaftlichen Leitlinien der Fachgesellschaften. So erhalten die Patientinnen und Patienten genau die Behandlung, die zu ihrer persönlichen Situation passt. Das gebündelte Fachwissen hat schon viele Leben retten können.
Gerade bei Dickdarmkrebs ist meist die Operation die wichtigste therapeutische Maßnahme. Dabei wird der erkrankte Darmabschnitt mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt. „Die Behandlung von Tumoren des Darms ist in den letzten Jahren immer besser und vor allem auch schonender geworden“, räumt Oberarzt Mohammed Froka mit Vorurteilen auf. „In vielen Fällen ist Darmkrebs durch die operative Therapie heilbar. Und auch ein künstlicher Darmausgang ist nur noch sehr selten erforderlich.“
Die Behandlung des kolorektalen Karzinoms, dem Darmkrebs, wird in der Abteilung für Viszeral- und Gefäßchirurgie zumeist mit laparoskopischen Techniken („Bauchspiegelung“) durchführt. Bei dieser minimal-invasiven Operation wird ein stabförmiges Instrument, das Laparoskop, das vorne Licht und einen Kamerachip trägt, über kleine Schnitte in den Bauchraum eingeführt. Der große Vorteil für Patienten ist, dass sie weniger Schmerzen haben, sich schneller erholen und wieder auf die Beine kommen.