Koffer rollen, Kisten werden geleert und im Hintergrund installieren Handwerker eine Markise. Im Untergeschoss einer der drei neuen Wohngruppen der Stiftung kreuznacher diakonie in der Rheinsberger Straße bezieht Alexander S. sein Zimmer. Der 59-Jährige mit Trisomie 21 ist der letzte der insgesamt 24 Bewohner und Bewohnerinnen mit zum Teil schweren Mehrfach-Behinderungen, die seit Anfang Juni die drei Wohneinheiten im Bad Kreuznacher Südwesten bezogen haben. „Sowohl mit den Kosten als auch mit der Zeitplanung sind wir annähernd im Plan geblieben“, berichtet Einrichtungsleitung Jutta Weiß. Coronabedingt habe sich der Umzug um einen Monat verschoben.
Fast alle Bewohnerinnen und Bewohner sind vom „Haus Pella“ auf dem Gelände der Stiftung kreuznacher diakonie umgezogen. Viele von ihnen sind fortgeschrittenen Alters, auf den Rollstuhl und auf umfassende Assistenz rund um die Uhr angewiesen. Die mit Unterstützung der „Aktion Mensch“ barrierefrei gestalteten vier Gebäudeteile bieten viel Platz, liegen ruhig und befinden sich dennoch nahe am Diakonie-Gelände. Die Einzelzimmer haben 15 qm und sind für jeweils zwei Bewohner mit Badezimmer und einem großzügigen Vorraum ausgestattet, wo Rollatoren und andere Hilfsmittel Platz finden. Auf jeder Etage befindet sich ein großer Aufenthaltsraum mit Küche: Wie überall – hier spielt sich der Alltag ab. In einem über 60 qm großen Raum im separaten Gebäude finden ab Juli tagesstrukturierende Angebote statt. „Diese Räume mit Küche und separaten Toiletten können auch Nachbarn gerne für Feste oder andere Anlässe nutzen“, erläutert Dennis Jung, die Teamleitung für die Wohngemeinschaften. Ohnehin hofft er, dass sich Kontakte zur Nachbarschaft und in den benachbarten Kirchengemeinden in den kommenden Monaten erweitern werden.
Infrastruktur der Stiftung kreuznacher diakonie weiterhin nutzbar
Angehörige und Betreuer, die mit ihren Klienten umgezogen sind, freuen sich über die ruhige Atmosphäre im neuen Domizil. „Das Wohnen und auch das Arbeiten in Gruppen von acht Menschen – wie es die Vorgaben des Landes im Rahmen der dezentralisierten Wohngruppen vorsehen – ist wesentlich entspannter und ruhiger, als in den 12-er-Gruppen“, sagt Jung. Ein zusätzlicher Ruheraum, vorgesehen als „Snoezelenraum“ und ein Pflegebad erlauben individuelle Angebote und Assistenz für pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner. Die geringe Entfernung zum Campus der Stiftung kreuznacher diakonie macht die Nutzung der dortigen Infrastruktur, zum Beispiel der rehamedizinischen Versorgung oder die Anlieferung der Speisen und der Wäsche über die zentralen Einrichtungen, weiterhin möglich. Die Werkstatt besuchen drei Beschäftigte: Sie werden vom Fahrdienst befördert ebenso wie die sieben Beschäftigten der Tagesförderstätte, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.
Alexander S. wird eine Weile brauchen, um sich hier einzugewöhnen. Für seinen Fernseher hat er in der Zwischenzeit einen Platz an der Wand gefunden. Er schaut sich um – das ist sein neues Zuhause.
Weitere Kolleginnen und Kollegen willkommen
Die Mitarbeitenden äußern sich mit der Arbeitssituation in dem neuen Haus zufrieden. Neue Kolleginnen und Kollegen sind noch willkommen. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei der Einrichtungsleitung Jutta Weiß, Tel. 0671/605-3068, E-Mail: jutta.weiss@kreuznacherdiakonie.de