Stationäre Wohngruppen
Perspektiven entwickeln - Lösungen finden
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in ihrer Familie, mit ihrer sozialen Lage, der Schule oder Ausbildung nicht zurecht kommen, finden in den stationären Hilfen ein Zuhause auf Zeit. Hierbei wird Wert darauf gelegt, das familiäre und soziale Umfeld in die Hilfe einzubinden. Die stationären Wohngruppen bieten differenzierte pädagogische Schwerpunkte, so dass eine große Bandbreite an Hilfen angeboten werden kann.
Primäres Ziel ist hierbei stets die Rückführung in die Herkunftsfamilie. Daher stellt die Elternarbeit einen besonderen Stellenwert dar.
Inobhutnahmen
In unseren stationären Wohngruppen stehen kontinuierlich Inobhutnahmeplätze zur Verfügung, sodass wir für Kinder- und Jugendliche in Not-und Krisensituationen jederzeit unterstützend zur Seite stehen können.
Im Rahmen eines Klärungsprozesses soll mit dem Kind bzw. Jugendlichen unter Berücksichtigung des sozialen Umfelds und der bisherigen Lebensgeschichte eine neue Perspektive für den weiteren Lebensweg gefunden werden. Hinsichtlich des Aufnahmealters gibt es keinerlei Begrenzungen.
Als Form der Krisenintervention ist die Inobhutnahme eine zeitlich befristete Maßnahme, die im Normalfall sechs Wochen nicht überschreiten sollte.
Interkulturelle Wohngruppen 1 + 2 | Niederwörresbach
Die langjährige interkulturelle Erfahrung ermöglicht uns ein breit gefächertes Leistungsspektrum anzubieten.
Kapazität: 2 x 8 Plätze, koedukativ
Zielgruppe
- Unbegleitete minderjährige Ausländer/-innen (Clearing und Anschlussmaßnahmen),
- Deutsche Kinder und Jugendliche.
Aufnahmealter: männlich 5 bis 14 Jahre, weiblich ab 5 bis 17
Fachliche Ausrichtung des Angebotes
- Vorläufige Inobhutnahmen,
- Inobhutnahmen und Clearing,
- Anschlussmaßnahmen nach Beendigung des Clearings,
- Stationäre Hilfen zur Erziehung | Interkulturelle Wohngruppen.
Pädagogische Ziele
- Sicherung der gesundheitlichen und hygienischen Grundbedürfnisse,
- Stärkung der psychosozialen Kompetenzen,
- Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses für unterschiedliche Kulturen, Werte und Sitten,
- Aufbau und Sicherung schulischer sowie beruflicher Perspektiven,
- Rückführung in die Herkunftsfamilie oder
- Vorbereitung auf eine Verselbständigung.
Raum und Betreuungsangebot
Die Interkulturelle Wohngruppe befindet sich auf dem Gelände der Kinder-Jugend- und Familienhilfe in Niederwörresbach. Die Wohngruppen befinden sich im ersten und zweiten Obergeschoss des Haupthauses und verfügt über folgende Räumlichkeiten:
- Einzel- und Doppelzimmer für Bewohner*innen,
- 1 Doppelapartement zur Verselbständigung mit eigener Küche und Badezimmer,
- 1 Küche,
- 1 Esszimmer,
- 2 Wohnzimmer.
Für die Freizeitgestaltung kann am Standort Niederwörresbach auf die Möglichkeiten innerhalb der Einrichtung zugegriffen werden. Dabei bieten wir am Standort Niederwörresbach folgende Möglichkeiten:
- Ein eigener Jugendraum für die Kinder- und Jugendlichen,
- Eine eigene Sporthalle,
- Nutzung des einrichtungseigenen Hochseilgartens,
- Gute Kooperationen und Angebote der örtlichen Vereine,
- weitläufiges Freizeitgelände mit Spielplätzen, Basketballkorb etc.
Interkulturelle Mädchenwohngruppe | Niederwörresbach
Die Interkulturelle Mädchenwohngruppe in Niederwörresbach ist eine stationäre Regelgruppe, die lebensweltorientierte erzieherische Hilfen für Jugendliche und junge Erwachsene anbietet. Dabei werden Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund mit emanzipatorischer Pädagogik intensiv betreut.
Kapazität: 8 Plätze
Zielgruppe
- weibliche Jugendliche, die aufgrund ihrer kulturellen Brüche Orientierungshilfe benötigen, um unter anderem eine Integration in Schule und Ausbildung zu unterstützen,
- weibliche Jugendliche, bei denen die Problembelastung in der Herkunftsfamilie hoch ist und die Erziehung mit stützenden und ergänzenden Hilfen nicht sichergestellt ist.
Aufnahmealter: ab 10 Jahren
Pädagogische Ziele:
- Begleitung der Jugendlichen und der Herkunftsfamilie um neue Entwicklungen zu ermöglichen,
- Verbesserung der Lern- und Entwicklungschancen,
- Unterstützung beim Übergang Schule - Beruf,
- Stärkung der innerfamiliären Ressourcen,
- Ein gemeinsames voneinander Lernen der verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründe, Weltanschauungen und Welterleben,
- Professionelle Hilfe bei Trennungs-und Trauererfahrungen,
- Stabilisierung bei Traumata.
Außenwohngruppe | Fischbach
Die Außenwohngruppe in Fischbach ist eine stationäre Regelgruppe, die jungen Menschen ein Zuhause auf Zeit bietet.
Kapazität: 10 Plätze, zzgl. 1 Inobhutnahmeplatz, koedukativ
Zielgruppe
- Kinder und Jugendliche mit belastenden familiären Beziehungen,
- Kinder und Jugendliche, die von einer seelischen Behinderung bedroht sind (§ 35a SGB VIII),
- Kinder- und Jugendliche mit einer Lernbehinderung,
- Kinder und Jugendliche mit einem auffälligen Sozial- und Leistungsverhalten,
- Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung in der Herkunftsfamilie aus sonstigen Gründen gefährdet ist.
Aufnahmealter: 5. - 15. Lebensjahr
Pädagogische Ziele
- Rückkehr in die Herkunftsfamilie,
- Stärkung der Ressourcen der Herkunftsfamilie,
- Stärkung der psychosozialen- und Selbstkompetenz,
- Hinführung zu eigenständigem Leben/Wohnen.
Außenwohngruppe | Kirn
Familien stärken - Zukunft gewinnen
Kapazität: 10 Plätze, koedukativ
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an
- Kinder und Jugendliche, deren Erziehung und Entwicklung auch mit stützenden und ergänzenden Hilfen im Herkunftsmilieu nicht sichergestellt ist,
- Lernbehinderte, verhaltensauffällige und seelisch behinderte Kinder und Jugendliche mit konflikthaften familiären Beziehungen,
- Kinder und Jugendliche, deren Familien eine Reintegration des Kindes / Jugendlichen in das Familiensystem wünscht.
Aufnahmealter: 5 bis 16 Jahre
Pädagogische Ziele:
- Stärkung der Herkunftsfamilie,
- Aufbau psychosozialer Kompetenzen des Kindes / Jugendlichen,
- Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Familie durch Stärkung des Selbsthilfepotenzials der Familie,
- Sicherstellung der Rückkehr des Kindes / Jugendlichen in die Herkunftsfamilie.
Interkulturelle Wohngruppe | Bad Kreuznach
Die langjährige interkulturelle Erfahrung ermöglicht uns ein breit gefächertes Leistungsspektrum anzubieten.
Kapazität: derzeit stehen keine freien Plätze zur Verfügung
Zielgruppe
- Unbegleitete minderjährige Ausländer/-innen (Clearing und Anschlussmaßnahmen),
- Begleitete minderjährige Ausländer/-innen, die aus Familien mit Migrationshintergrund in Obhut genommen werden,
- Deutsche Kinder und Jugendliche.
Aufnahmealter: männlich 6 bis 12 Jahre, weiblich 6 bis 17 Jahre
Fachliche Ausrichtung des Angebotes
- Vorläufige Inobhutnahmen,
- Inobhutnahmen und Clearing,
- Anschlussmaßnahmen nach Beendigung des Clearings,
- Hilfen zur Erziehung / Interkulturelle Wohngruppen,
- Familienaktivierende Heimerziehung.
Pädagogische Schwerpunkte
- multikulturelle Pädagogik mit individuellen Zielsetzungen,
- Begleitung im Asylverfahren,
- Sprachförderung,
- Familienaktivierende Heimerziehung.
Pädagogische Ziele
- Sicherung der gesundheitlichen und hygienischen Grundbedürfnisse,
- Stärkung der psychosozialen Kompetenzen,
- Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses für unterschiedliche Kulturen, Werte und Sitten,
- Aufbau und Sicherung schulischer sowie beruflicher Perspektiven,
- Rückführung in die Herkunftsfamilie oder
- Vorbereitung auf eine Verselbständigung.
Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung | Meisenheim
Die Wohngruppen im Haus am Turm und im Haus an den Steinen richten sich an schulpflichtige Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung. In den insgesamt sechs Gruppen wohnen Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen und Behinderungsgraden. Pro Gruppe stehen i.d.R. sechs Wohnplätze zur Verfügung.
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche mit
- geistiger Beeinträchtigung/Intelligenzminderung
- leichter körperlicher Beeinträchtigung
- Autismus-Spektrum-Störung
- sozial-emotionalem Handicap
Die Kinder und Jugendlichen erhalten Unterstützung und Begleitung von der Sozialen Teilhabe bis zur Pflege (bei körperlichen Einschränkungen) sowie therapeutische, medizinische und seelsorgerische Begleitung. Mit der Bodelschwingh Schule, Förderschule für motorische und ganzheitliche Entwicklung, steht eine Schule in unmittelbarer Nachbarschaft zur Verfügung. Es besteht ein enger Austausch zwischen dem Wohnbereich und der Schule.
In unmittelbarer Nähe befindet sich ein geschützter Garten und Spielplatz. Für die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und zur Freizeit- und Tagesstrukturgestaltung steht ein vielfältiges Angebot zur Verfügung: Gruppenräume, Freizeittreff, Kiosk, Gaststätte, Hallenbad, Turnhalle, Kegelbahn, Sportgelände, Kapelle und weitere Einrichtungen.
Weiter Informationen zum Wohnen im Bodelschwingh Zentrum in Meisenheim
Weg mit den Vorurteilen
Rund 50.000 Kinder und Jugendliche haben die Jugendämter 2019 zu ihrem Schutz in Obhut genommen. Die Kinder leben anschließend häufig in Wohngruppen und "Heimen". Viele trauen sich nicht, darüber zu sprechen, denn als "Heimkind" wird man schnell zum Außenseiter.
Die Graf Recke Stiftung aus Düsseldorf hat eine Video erstellt, das die Geschichte von Heimkindern seit den 1960er Jahren bis heute beleuchtet. "Wir sind doch keine Heimkinder" möchte Vorurteile abbauen und zeigt, wie das Leben im Heim in der Vergangenheit war und wie die Kinder und Jugenlichen heute wohnen und leben.