Wohngruppen
Perspektiven entwickeln - Lösungen finden
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in ihrer Familie, mit ihrer sozialen Lage, der Schule oder Ausbildung nicht zurecht kommen, finden in den stationären Hilfen ein zeitlich begrenztes neues Lebensfeld. Hierbei wird Wert auf eine wohnortnahe Versorgung gelegt, so dass das familiäre und soziale Umfeld in die Hilfe eingebunden werden kann. Die stationären Wohngruppen bieten verschiedene pädagogische Ansätze, so dass eine große Bandbreite an Hilfen angeboten werden kann.
Primäres Ziel ist hierbei stets die Rückführung in die Herkunftsfamilie. Daher stellt die Elternarbeit einen besonderen Schwerpunkt dar.
Inobhutnahmen
In unseren stationären Wohngruppen können wir in Einzelfällen auf Anfrage junge Menschen in Obhut nehmen.
Im Rahmen eines zeitlich befristeten Clearingprozesses soll mit dem Kind bzw. Jugendlichen unter Berücksichtigung des sozialen Umfelds und der bisherigen Lebensgeschichte eine neue Perspektive für den weiteren Lebensweg gefunden werden. Hinsichtlich des Aufnahmealters gibt es keinerlei Begrenzungen.
Die Unterbringung erfolgt für die älteren Kinder i.d.R. in der vollstationären Jugendaußenwohngruppe, welche hierfür einen Platz bereit hält. Jüngere Kinder werden nach Bedarf untergebracht.
Als Form der Krisenintervention ist die Inobhutnahme eine zeitlich befristete Maßnahme, die im Normalfall sechs Wochen nicht überschreiten sollte.
Wohngruppe 1 | Hüttenberg-Rechtenbach
Kapazität: 8 Plätze, koedukativ
Zielgruppe:
- Kinder, die aufgrund einer drohenden Kindeswohlgefährdung untergebracht werden müssen,
- Kinder mit Traumatisierungen und
- Kinder mit einer Störung des Sozialverhaltens, deren Erziehung auch mit stützenden und ergänzenden Hilfen im Herkunftsmilieu nicht sichergestellt ist.
Aufnahmealter: 6 bis 13 Jahre
Pädagogische Ziele:
- Differenzierte Fallanalyse unter Berücksichtigung der frühkindlichen Bedürfnisse und des familiären Hintergrundes,
- Clearing, Management von Übergängen, Übergänge, wo immer möglich, gleitend und unter Einbeziehung bestehender Primärbeziehungen,
- Identifizierung und Aktivierung von familieneigenen Ressourcen,
- Aufbau eines entspannten Verhältnisses zwischen Herkunftsfamilie, Kind und Einrichtung,
- Stärkung der Verantwortung und Erziehungskompetenz der Eltern,
- Rückführung in die Herkunftsfamilien oder in weiterführende Hilfen,
- Entwicklungsförderung des Kindes.
Wohngruppe 2 | Hüttenberg-Rechtenbach
Kapazität: 8 Plätze, koedukativ
Zielgruppe: Schulpflichtige Kinder, die durch Problemlagen der Erziehungsberechtigten oder durch familiäre Konflikte belastet sind.
Aufnahmealter: 8 bis 13 Jahre
Pädagogische Ziele:
- Entwicklung und Festigung sozialer und emotionaler Kompetenzen,
- Individuelle Förderung in der Gruppe und Verbesserung der Kontakt- und Beziehungsfähigkeit,
- Regelmäßiger Schulbesuch,
- Bearbeitung der eigenen Biographie und ggf. Motivation zur Inanspruchnahme externer Hilfen, die in den Bereich therapeutischer Maßnahmen fallen,
- Integration in das soziale Umfeld (z.B. Vereine),
- Rückführung in die Herkunftsfamilie, in weiterführende Hilfen oder Übergang in verselbständigende Wohnformen.
Wohngruppe 3 | Hüttenberg-Rechtenbach
Kapazität: 8 Plätze, koedukativ
Zielgruppe: Schulpflichtige Kinder, die durch Problemlagen der Erziehungsberechtigten oder durch familiäre Konflikte belastet sind.
Aufnahmealter: 8 bis 13 Jahre
Pädagogische Ziele:
- Entwicklung und Festigung sozialer und emotionaler Kompetenzen,
- Individuelle Förderung in der Gruppe und Verbesserung der Kontakt- und Beziehungsfähigkeit,
- Regelmäßiger Schulbesuch,
- Bearbeitung der eigenen Biographie und ggf. Motivation zur Inanspruchnahme externer Hilfen, die in den Bereich therapeutischer Maßnahmen fallen,
- Integration in das soziale Umfeld (z.B. Vereine),
- Rückführung in die Herkunftsfamilie, in weiterführende Hilfen oder Übergang in verselbständigende Wohnformen.
Jugendaußenwohngruppe | Hüttenberg-Rechtenbach
Kapazität: 9 Plätze, koedukativ
Zielgruppe: Jugendliche, die eine Schule, ein Praktikum oder eine Berufsausbildung besuchen
Aufnahmealter: 14 bis 18 Jahre
Pädagogische Ziele:
- Entwicklung und Festigung sozialer und emotionaler Kompetenzen,
- Sicherung regelmäßiger Schul-, Praktikums- oder Ausbildungsbesuche,
- Erarbeitung einer tragfähigen beruflichen Zukunft,
- Aufarbeitung von Defiziten und Stärkung der individuellen Ressourcen,
- Bearbeitung der eigenen Biographie und ggf. Motivation zur Inanspruchnahme externer Hilfen, die in den Bereich therapeutischer Maßnahmen fallen,
- Integration in das soziale Umfeld (z.B. Vereine),
- Vorbereitung auf eine selbständige Lebensführung,
- Unterstützung beim Aufbau einer positiven Beziehung zur Herkunftsfamilie,
- Rückführung in die Herkunftsfamilie, in weiterführende Hilfen oder Übergang in verselbständigende Wohnformen.
Verselbständigungswohngruppe | Hüttenberg-Rechtenbach
Kapazität: 18 Plätze, koedukativ
Zielgruppe: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Aufnahmealter: 16 bis 17 Jahre
Pädagogische Ziele:
- Erstversorgung, Clearing, Begleitung im Aufenthaltsverfahren,
- Integration in das soziale Umfeld (z.B. Vereine),
- Nutzung neuer Medien zur Einbeziehung der Herkunftsfamilien,
- Erarbeiten einer schulischen und beruflichen Zukunft,
- Verselbständigung bzw. alternativ Rückführung zu Familienangehörigen in Deutschland.
Weg mit den Vorurteilen
Rund 50.000 Kinder und Jugendliche haben die Jugendämter 2019 zu ihrem Schutz in Obhut genommen. Die Kinder leben anschließend häufig in Wohngruppen und "Heimen". Viele trauen sich nicht, darüber zu sprechen, denn als "Heimkind" wird man schnell zum Außenseiter.
Die Graf Recke Stiftung aus Düsseldorf hat eine Video erstellt, das die Geschichte von Heimkindern seit den 1960er Jahren bis heute beleuchtet. "Wir sind doch keine Heimkinder" möchte Vorurteile abbauen und zeigt, wie das Leben im Heim in der Vergangenheit war und wie die Kinder und Jugenlichen heute wohnen und leben.