Bad Kreuznach | Van bringt Teilhabe für Menschen mit Behinderung ins Rollen

Vier Personen stehen vor dem Fahrzeug der Behindertenhilfe Stiftung kreuznacher diakonie, gefördert durch "Aktion Mensch"

v.l.n.r. Julia Gerner (Teamleiterin der Behindertenhilfe in der Wohngruppe Rheinsberger Straße), Fundraiser Diakon Benedikt Schöfferle, Jutta Weiß (Einrichtungsleiterin), Holger Griebel, Geschäftsbereichsleiter Behindertenhilfe

Die „Aktion Mensch“ kennt jeder, der schon mal überlegt hat, ob er seine Träume mit einem Lotteriegewinn realisieren kann. Für Bewohnerinnen und Bewohner der Rheinsberger Straße in Bad Kreuznach, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung der Stiftung kreuznacher diakonie, erfüllt sich mit jedem verkauften Los ein ganz anderer Traum: mehr Teilhabe, mehr Inklusion, mehr Bewegungsfreiheit, mehr Leben in Gemeinschaft. Denn seit wenigen Tagen steht vor der Tür der Wohneinrichtung ein VW-Caddy, behindertengerecht umgebaut, und im Wesentlichen finanziert durch die „Aktion Mensch“.

„28.835,90 Euro hat der Wagen mit Rollstuhlrampe gekostet. Mehr als 24.000 Euro davon hat die Aktion Mensch bezahlt“, erklärt Diakon Benedikt Schöfferle, der sämtliche Spendenprojekte der Stiftung kreuznach diakonie betreut. Er hat zusammengerechnet, dass allein in den  zehn Jahren rund 1.900.000 Euro an Fördermitteln von der Lotterie den Menschen mit Behinderung zu Gute kam, die von der Bad Kreuznacher Stiftung in den Wohneinrichtungen, Werkstätten, Tagesförderstätten und Schulen betreut und begleitet werden.   

Holger Griebel, Geschäftsbereichsleiter der Behindertenhilfe​​​​​​​, erklärt, was hinter den Zahlen steckt: „Ein solcher Van bringt die Teilhabe für Menschen mit Behinderung richtig ins Rollen.“  Als Rollifahrer aus den eigenen vier Wänden rauszukommen, ist gar nicht so einfach. Treppen an Geschäften der Stadt, hohe Einstiege an Bussen und Bahnen sind oft die Stolpersteine, die das Leben behindern. „Im Juli 2020 haben wir drei dezentrale Wohngemeinschaften für insgesamt 24 Menschen eröffnet. Hier leben und arbeiten gemeindenah Menschen, die ganz unterschiedliche Unterstützungsbedarfe haben.“ Zum Konzept gehört es, dass die Behinderungen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht davon abhalten sollen, am Leben und den Möglichkeiten der Stadt Bad Kreuznach und der Umgebung teilzunehmen.

Holger Griebel wird konkret: „Der VW-Caddy wird genutzt, um beispielsweise Ausflüge in die Umgebung zu machen: Schwimmbad, Disko, Einkäufe, Fußballspiele im Stadion, Ferienreisen oder die Teilnahme an Vereinsaktivitiäten wie  den Bundesliga E-Hockey-Turnieren zu ermöglichen. Auch Arztbesuche und Einkäufe können so relativ unkompliziert erledigt werden. Die Anschaffung des VW-Caddy ermöglicht die Beförderung eines Menschen mit Rollstuhl und vier weiterer Personen. So werden optimale Voraussetzungen zur Inklusion der 24 Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngemeinschaft Rheinsberger Straße geschaffen. Dafür danken wir der „Aktion Mensch“ und denen, die mit dem Kauf eines Loses für diesen Gewinn in Sachen Inklusion sorgen“, so Holger Griebel.