Menschen mit Behinderung haben im Bodelschwingh Zentrum in Meisenheim ein Zuhause. Sie leben und arbeiten hier. Zum Alltag gehört aber auch, dass man regelmäßig große und kleine Gelegenheit schafft, die eine Auszeit vom Alltag bieten. So organisieren die Mitarbeitenden zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern jedes Jahr das Parkfest – eigentlich im Freien, aber dieses Mal wetterbedingt in der Halle. Im Mach-Mit-Programm der Einrichtung standen aber noch mehr Aktivitäten: ein Falknerbesuch, eine Partybusfahrt, die Eismeile, eine ZDF-Führung, Besuche bei Feuerwehr, Polizei und auf dem Bauernhof.
Marco Wietrzychowski, einer der Einrichtungsleiter, und Pia Schönfeld, Teamleitung „Teilhabe Freizeit Bildung“ und „TagesStrukturGruppe“ sind stolz darauf, wie dieses Stück Teilhabe immer wieder möglich gemacht wird: „Hier wird Gemeinschaft gelebt!“, so Wietrzychowski, der beim Parkfest selbst am Grill stand, um Würstchen zu drehen. Er lobte: „Die Mitarbeiter des Schlossplatzes bewirteten die Gäste mit einem reichhaltigen Essensangebot, neben Kaffee und Streuselkuchen.“ Zudem war die Tanzgruppe „Hunsrück Liners“ vor Ort und sorgte zusammen mit Ralf Bernhard als DJ Ralf für ausgelassene Stimmung.
Eine ganz besondere Aktion stand für die Wohngruppe Nachtigallenweg auf dem Programm: Bereits in den letzten Jahren waren die Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder begeisterte Zuschauer der jährlich stattfindenden ADAC Trifels-Rallye sowie im letzten Jahr bei der zum 50jährigen Jubiläum stattfindenden Olympic Rallye 1972, die an Meisenheim vorbei fuhr. Auch beim Brazzeltag in Speyer waren sie mit Begeisterung dabei. Immer wieder kam der Wunsch auf, selbst mal in einem der alten Klassiker mit zu fahren. Nach einiger Recherche konnte mit der Firma classic4rent dieser Wunsch ermöglicht werden. Mustang V8 Cabrio 302 CI aus dem Jahr 1969 in creme-weiß. Dieses wurde am Morgen von zwei Betreuten und einem Mitarbeiter in Wiesbaden abgeholt und nach Meisenheim gefahren. Anschließend durfte jeder der sich traute und wollte eine Runde fahren. Diese führte einmal über den Berg nach Odenbach und über die B 420 nach Meisenheim zurück und war ca. 10 km lang. Dabei konnten sie den lauten V8-Motor des Autos in fast jeder Tonlage röhren hören. Kleine Abstecher ins BodelschwinghZentrum oder durch die Innenstadt von Meisenheim waren natürlich auch dabei. Ein Tag voller verwuschelter Frisuren und lachender Gesichter.
„Uns ist es als Einrichtung der Eingliederungshilfe wichtig, Teilhabe auch über unsere klassisches Leistungsspektrum hinaus anzubieten und den Bewohnerinnen und Bewohnern so besondere Moment ab vom Alltag zu ermöglichen“, erklärt Sebastian Baus, Einrichtungsleiter am Standort Meisenheim.