Im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach sind die Oberärzte Dr. Cornelia Schmitt und Dr. Markus Stolz die ersten Ansprechpartner für alle orthopädischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. So arbeitet Stolz seit vielen Jahren zum Beispiel mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Stiftung kreuznacher diakonie für schwer und mehrfach behinderte Kinder in Bad Kreuznach zusammen. Am Montag, 25. September, sind die beiden Kinderorthopäden bei Antenne Bad Kreuznach im Studio. In der Sendung „Nahe dran“ sprechen sie über die häufigsten Krankheitsbilder bei Säuglingen und Kindern, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und warum nicht jede Fehlhaltung behandelt werden muss. Anlässlich des Weltkindertages am 20. September möchten Sie Eltern wichtige Hinweise rund um das Thema Kinderorthopädie geben:
Welche orthopädischen Probleme können im Kinder- und Jugendalter auftreten?
Dr. Cornelia Schmitt: Im Diakonie Krankenhaus behandeln und begleiten wir Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 18 Jahren mit Hüfterkrankungen, Gang- und Haltungsstörungen, Fuß- und Beinfehlstellungen. Dazu gehören z. B. Hüftdysplasien, Skoliosen, Klump- und Plattfüße, X- oder O-Beine. Diese Fehlbildungen und Störungen können bereits bei der Geburt oder auch erst in den kommenden Jahren auftreten.
Woran können Eltern erkennen, ob ihr Kind an einer solchen Erkrankung leidet?
Dr. Markus Stolz: Fehlhaltungen oder Haltungsschäden sind bereits bei Säuglingen bis Vorschulalter erkennbar und meist schmerz- und harmlos. Vieles wächst sich aus, manches auch nicht. Die Herausforderung ist es, die entwicklungs- und wachstumsbedingten Auffälligkeiten, die keiner Behandlung bedürfen, von den therapiebedürftigen Fehlstellungen zu unterscheiden. Neben den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt ist es sinnvoll, die Ursachen von Fehlhaltungen von einem Kinderorthopäden überprüfen zu lassen. In unseren Kindersprechstunden untersuchen wir die Kinder und Jugendlichen sehr genau und einfühlsam, um herauszufinden, woher Fehlstellungen oder Fehlhaltungen kommen. Auch komplexe medizinische Fragestellungen und die geeigneten Behandlungsmöglichkeiten klären wir im Rahmen der umfassenden Untersuchungen gemeinsam mit Eltern und Kindern.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Dr. Cornelia Schmitt: Unser oberstes Ziel besteht darin, rechtzeitig und so schonend wie möglich die Maßnahmen zu ergreifen, die Fehlbildungen vermeiden und eine gesunde und natürliche Entwicklung der Kinder und Teenager fördern. Viele Krankheitsbilder können wir konservativ behandeln. Gezielte Krankengymnastik, Einlagen, Orthesen oder Medikamente können helfen, Symptome zu lindern und Fehlhaltungen zu korrigieren. Es gibt jedoch auch einige Krankheitsbilder, die kleine operative Eingriffe nötig machen: Zum Beispiel erhöhen massive X- oder O-Beine bei Kindern das Risiko für einen Kniegelenkverschleiß, die sogenannte Arthrose. Diese Folgeerkrankung kann bei Erwachsen eine Knieprothese erforderlich machen. Mit einer relativ kleinen Operation, die wir in Bad Kreuznach durchführen, können wir bei Kindern das Wachstum in die richtige Richtung lenken. Durch den sehr schonenden Eingriff kann das Kind das Bein bereits nach der OP wieder voll belasten und oft schon am nächsten Tag wieder nach Hause gehen. Das frühzeitige Erkennen und Therapien hilft dabei, dass Erkrankungen bei unseren kleinen Patientinnen und Patienten oft folgenlos ausheilen.
Hörtipp: Antenne Bad Kreuznach
Nahe Dran – Der Talk aus der Region
Montag, 25. September 2023 von 8.30 bis 9.30