Bad Kreuznach | Kleines Pferd mit großer Wirkung

Mit leisem Hufgetrappel und sanftem Schnauben kündigt sich der Besuch von Eclipse im Eugenie Michels Hospiz der Stiftung kreuznacher diakonie an. Zusammen mit Besitzerin und Tierärztin Dr. Alexandra Erbeldinger aus Merxheim läuft das Miniaturpferd durch die Flure und Zimmer und verzückt Hospizgästen und Mitarbeitende.

„Solche Besuche schaffen Momente der Freude, die das Hier und Jetzt betonen“, sagt Hospizleiterin Christina Gann, die gerne solche tierisch guten Besuche ermöglicht, wenn es die finanziellen Ressourcen erlauben. Auch für sie ist es ein berührendes Erlebnis zu sehen, wie Menschen, den Tod vor Augen, Freude und Frieden finden, wenn sie die Mähne des Miniaturpferdes durchwühlen und die weichen Nüstern spüren. „Ich hatte zuvor noch nie Kontakt zu Pferden, aber Eclipse zu streicheln, das ist wundervoll“, sagt eine ältere Gästin des Hospizes. „Das geht durch und durch.“

Nach einer Stunde macht sich Eclipse wieder auf den Heimweg. „Auch wenn es nach außen hin, nicht nach einer großen Anstrengung aussieht, ist der Besuch mit einem Dauerlauf für das Pferd vergleichbar. Es ist mentale Arbeit, für die nicht jedes Tier geeignet ist. Entscheidend ist der Charakter“, erklärt Alexandra Erbeldinger, die Eclipse gezüchtet und selbst ausgebildet hat. Sie achtet darauf, dass auch das Pferd sich hier nicht überanstrengt.

In Deutschland wurde in den 90er Jahren erste Erfahrungen mit Tieren in Hospizen gesammelt. Heute kann im Hospiz der Stiftung kreuznacher diakonie nach Rücksprache auch das eigene Haustier vorbeikommen.