Unter dem Motto „Kirn bewegt – Kirche und Diakonie on Tour“ erkundeten 32 Kirner die Einrichtungen der Stiftung kreuznacher diakonie und die Begegnungsstätten der evangelischen Kirchengemeinde. Die Aktion sollte das Bewusstsein dafür ins Gedächtnis rufen, dass Kirche und Diakonie zusammengehören. Heike Gatzke, Referentin für Strategieentwicklung im Bereich Soziales bei der Stiftung kreuznacher diakonie, und Pfarrer Volker Dressel regten dazu an, wahrzunehmen, wie viel Diakonie das Leben in Kirn prägt. Die Idee zu dem thematischen Rundgang entstand am Kirner Stammtisch von Kirche und Diakonie. Dieser wurde ins Leben gerufen, um die Akteure der Gemeinwesenarbeit in der Stadt stärker miteinander zu vernetzen. Der Wunsch, möglichst viele Gemeindemitglieder für die Arbeit der Stiftung zu interessieren und womöglich zu einem ehrenamtlichen Engagement zu motivieren, war ein zusätzliches Element des Angebots. So galt es, auf dem Weg durch die Stadt Schwellen der Einrichtungen zu überwinden und viele Mitarbeitende kennen zu lernen. Das setzte Offenheit auf beiden Seiten voraus. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass Außenstehende auf dem Sofa einer Wohngruppe für Kinder Platz nehmen dürfen.
Hinter die Kulissen der Diakonie geschaut
Drei „Wanderführer“ begleiteten die Teilnehmenden gruppenweise zu den Einrichtungen der kreuznacher diakonie: zum Krankenhaus, der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, zum Haus Bergfrieden, dem Mutter-Kind-Haus und zu einer Wohngruppe für Kinder und Jugendliche. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gaben an allen Stationen Einblicke, wie Menschen dort leben, arbeiten gepflegt oder medizinisch versorgt werden. Dabei ging es auch darum, die verschiedenen Räumlichkeiten von Diakonie und Kirchengemeinde kennenzulernen, die viele Kirner allenfalls im Vorbeigehen oder -fahren wahrnehmen. Gleichsam als Oase diente das Gemeindezentrum für einen Mittagsimbiss und in der evangelischen Kirche wurden die Eindrücke mit einer Andacht von Pfarrer Volker Dressel abgerundet. Hier wurde auch Bilanz gezogen. „Ich weiß jetzt, wo meine Nachbarin arbeitet, und dass das ein anspruchsvoller Job ist in der Nachtschicht“, erklärte eine Teilnehmerin. „Überrascht, verwundert oder nachdenklich“ – so lauteten die Beschreibungen von Eindrücken der Besucherinnen und Besucher. In der Werkstatt beschrieben sie die Wahrnehmung des Rahmenprogramms der Förderung, um psychisch belasteten Menschen den Weg in den Arbeitsmarkt zu ebnen. „Ich weiß jetzt, was seelisch eingeschränkte Menschen alles leisten können, wenn sie von speziell ausgebildeten Mitarbeitenden begleitet werden“, äußerte sich ein Teilnehmer. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen der Stiftung zeigten sich ebenfalls angetan von der Aktion „Kirn bewegt“, die sie als Erweiterung ihres Horizonts wahrnahmen. „Es war ein Gewinn, mal die Einrichtungen der Kirchengemeinde kennen zu lernen“, lautete eine Aussage.
„Kirn bewegt“ und die Tour durch die diakonischen Einrichtungen bewegte auch die Menschen, die daran teilnahmen. „Es steckt weit mehr Diakonie in Kirn als wir in den Einrichtungen gesehen haben“, betonte Heike Gatzke zum Abschluss. „Diakonie ereignet sich überall dort, wo Menschen gemeinsam unterwegs sind, sich begegnen und sich ansehen.“ Die Aktion sei der Anfang von weiteren gemeinsamen Aktivitäten von Kirchengemeinde und der Stiftung kreuznacher diakonie, so Volker Dressel. Er meinte: „Es war ein Anfang und wir wissen: Es ist gut, dass wir einander haben.“