Ambulante Pflege – das ist mein Ding!“ Annette Seggewiß ist sich da absolut sicher. Auch noch nach 25 Dienstjahren – denn so lange ist die gelernte Krankenschwester nun schon in diesem Bereich tätig. Am 1. April beging sie ihr Dienstjubiläum. In Büchenbeuren kennen die Klientinnen und Klienten der Diakonie Sozialstation sie seit Jahren, weil sie die einstige Außenstelle der Diakonie Sozialstation Kirchberg viele Jahre lang geleitet hat. Annette Seggewiß war nach ihrer Scheidung als alleinerziehende Mutter zweier Söhne in ihre Heimatgemeinde Hochscheid zurückgekommen und stieg nach einem halben Jahr bei einem privaten Pflegedienst in der Diakonie Sozialstation Kirchberg ein. Als Springerin mit Halbtagsstelle war sie regional in der Pflege unterwegs. „Es ist ein viel individuelleres Arbeiten, wenn man die Menschen in ihren eigenen vier Wänden pflegt. Zuhause ist eben einfach Zuhause“, lächelt sie. Mit 47 Jahren absolvierte Annette Seggewiß die Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin und obwohl die Arbeit im Büro immer umfangreicher wurde, plante sie anfangs auch noch Touren für sich selbst ein. „Bei unseren Beratungsgesprächen war es gut, dass ich von hier komme. Ich spreche die Sprache der Klientinnen und Klienten und das schafft Vertrauen“, erzählt Annette Seggewiß. Als vor drei Jahren die Außenstelle Büchenbeuren von der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie in eine eigenständige Diakonie Sozialstation umgewandelt wurde, wollte sie die Leitung nicht übernehmen. Die Leiterin, Julia Lay, ist dankbar für die Expertise der 63-jährigen Kollegin. Die beiden planen größere Veranstaltungen oder besondere Angebote immer noch gemeinsam und entlasten sich gegenseitig in der Verwaltung.
Wenn sie im Oktober in Rente geht, wird sich der Alltag von Annette Seggewiß fast nur dadurch unterscheiden, dass sie zur Arbeit nicht ins neun Kilometer entfernte Büro fahren muss: „Ich werde dann zusammen mit meiner Schwägerin meine Eltern versorgen, die beide fast 90 Jahre alt sind.“ Sie lebt im Elternhaus mit großem Grundstück, die Pflege des Nutzgartens und die Versorgung der Hühner lassen ihr keine Zeit für Hobbies – ganz abgesehen davon, dass die beiden Enkelinnen ihre Oma auch gern um sich haben. „Meinen Kolleginnen und Kollegen im Team der Diakonie Sozialstation Büchenbeuren wünsche ich, dass sie weiter mit Freude am Beruf arbeiten, dass sie empathisch bleiben. Manchmal ist ein gutes Wort wichtiger, als die Füße zu waschen“, gibt sie ihnen mit auf den Weg.