Birkenfeld/Asbacher Hütte | Julia hat ihren Platz in der Welt erobert

Julia und Jutta Lang in der Werkstatt Asbacher Hütte der Stiftung kreuznacher diakonie

Mutter Jutta Lang (r.) ist stolz auf ihre Tochter, die durch die Zeit in der Werkstatt vieles gelernt hat, was man ihr früher nicht zutraute.

Wie werden Menschen mit Behinderung bei der Stiftung kreuznacher diakonie gefördert? Jutta und Julia Lang sind Mutter und Tochter. Der Mutter ist es schwer gefallen ihre Tochter in eine Einrichtung zu geben. Seit ihrem 18. Lebensjahr geht Julia in der Werkstatt Asbacher Hütte arbeiten. „Meine Tochter kann nicht sprechen. Aber hier wird sie gut gefördert und hat viel gelernt!“, erzählt die Mama, die sehr oft nach Julia sieht und viel mit ihrer jetzt 35-jährigen Tochter unternimmt.

Arbeitsplätze individuell angepasst

Julia Lang wohnt seit 8 Jahren nicht mehr zu Hause, sondern in einer Wohngemeinschaft der Stiftung kreuznacher diakonie in Birkenfeld, die vor knapp zehn Jahren eröffnet wurde. In der Asbacher Hütte hat sie einen Arbeitsplatz, der individuell auf die Bedürfnisse von Julia Lang angepasst sind. Julia hatte zunächst ein Praktikum in der Werkstatt der Asbacher Hütte absolviert. „Seitdem fühlt sie sich hier sehr wohl. Es ist ein bisschen familiär. Sie kennt alle Leute und die Arbeit macht sehr viel Spaß“, erzählt die Mutter aus Idar-Oberstein von ihrer Tochter. Sie ist fast immer fröhlich. Sie weiß, dass Julia viel Unterstützung braucht. Ein so genannter Talker – eine Kommunikationsgerät, das wie ein Tablet aussieht – hilft ihr, sich verständlich zu machen. Mama Lang weiß: „Das Gerät ist ihr ein und alles.“ Auf dem Talker sind Symbole zu allen Lebenslagen, welche immer wieder an sie angepasst und ergänzt werden. Durch das Drücken der Tasten-Symbole erfolgt eine Sprachausgabe.So kann Julia sich mitteilen und sogar mit anderen Menschen kommunizieren.

Als Mutter ist Jutta Lang sehr stolz auf ihre Tochter, die durch die Zeit in der Werkstatt vieles gelernt hat und heute etwas leisten kann, was man ihr früher vielleicht so nicht zugetraut hätte. „Das war und ist für ihre Entwicklung sehr wichtig! Es sind langsame Schritte, aber es kommt immer noch etwas Neues dazu. Auch von ihrem Bruder Alexander erhält Julia viel Unterstützung. Das ist sehr gut.“ Julia kann mit Hilfe des Talkers auch anderen davon erzählen, was sie arbeitet. Für ein großes Industrieunternehmen sortiert und zählt sie Metallteile ab, die dann verpackt und versendet werden können. Julia hat ihren Platz in der Welt gefunden. Jutta Lang erklärt: „Julia ist unser ganzer Stolz!“