Sprint, Weitsprung und Ballwurf – was davon geht eigentlich, wenn man im Rollstuhl sitzt? Der vierköpfige Sportausschuss der Bethesda Schule der Stiftung kreuznacher diakonie, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt motorische Entwicklung, hatte sich dazu einiges einfallen lassen. So kam beim Schulsportfest im Stadion Salinental, das in dieser Form zum ersten Mal stattfand, keine Langeweile auf. „Die Organisation war sehr aufwendig, weil wir alles von Grund auf ausgearbeitet haben“, berichtet Sven Engel, einer der Koordinatoren, „aber beim nächsten Mal werden wir davon profitieren.“ Beim klassischen Dreikampf konnten die Schülerinnen und Schüler im Sprint über 50, 75 oder 100 Meter durchstarten, sich beim Ballwurf und Weitsprung messen und beim 400-Meter-Lauf ihre Kondition testen. Für die Rollstuhlfahrer standen eine Slalomfahrt, Weit- und Zielwurf auf eine auf dem Boden liegende Zielscheibe auf dem Programm. Die insgesamt rund 80 Mädchen und Jungen, die bei der gemeinsamen Busfahrt ins Salinental mitkommen konnten, waren begeistert von der echten Stadionatmosphäre und nutzten die großzügigen Platzverhältnisse in den Pausen für Fußball, Frisbee, Boule und Federball.
Auf die Kinder und Jugendlichen, die aufgrund ihrer Einschränkungen das Stadionprogramm nicht mitmachen konnten, wartete in der Bethesda Schule zeitgleich ein umfangreiches Spielangebot auf dem Schulgelände.
Um die engmaschige Betreuung der Schülerinnen und Schüler bei den Wettkämpfen zu sichern, hatte eine Erzieherklasse der Fachschule für Sozialwesen der Stiftung kreuznacher diakonie ihre Unterstützung angeboten. 15 junge Frauen und Männer des aktuellen Oberkurses übernahmen die Betreuung der verschiedenen Stationen, maßen die Zeiten und Weiten. „Für die Fachschülerinnen und -schüler ist eine solche Veranstaltung ein Tag voller Praxis- und Lernerfahrungen, daher ist uns die Kooperation mit der Bethesda Schule für Sportevents immer sehr wichtig“, sagte Lehrerin Claudia Laier.
„Nach der tollen Erfahrung und der großen Begeisterung, die allen Beteiligten im Gesicht stand, werden wir das gemeinsame Sportfest auch fürs nächste Jahr wieder einplanen“, versicherte Rektor und Sportlehrer Stefan Jung-Coracas.