Alexander Okur hat die Heckenschere kurz beiseite gelegt und schaut sich die Rehe an, die wenige Meter neben ihm friedlich grasen. Die Tiere sind fast zahm. Seit einigen Wochen ist das Wildfreigehege an der Wildenburg im Nationalpark Hunsrück-Hochwald sein Arbeitplatz. Er gehört zur „GaLa-Gruppe“ der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen der Stiftung kreuznacher diakonie. Denn sowohl auf der Asbacher Hütte als auch in Meisenheim und Bad Kreuznach übernehmen Beschäftigte immer wieder Aufträge in der Garten- und Landschaftspflege.
Der Auftrag, das Wildgehege für den Saisonstart aufzuräumen, ist etwas Besonderes. Wir unterstützen und arbeiten zusammen mit den Rangern im Nationalpark. Normalerweise werden Privat-Gärten, größere Grün- oder Parkanlagen von der grünen Truppe gepflegt. Das Wildgehege im Hunsrück wird schon bald wieder eines der Top-Ausflugsziele für große und kleine Tierfreunde sein. Damit die nicht über Äste stolpern und freie Sicht auf Wölfe, Wildschweine und Rehe in den Gehegen haben, sind Alexander Okur und andere Beschäftigte der Werkstatt Asbacher Hütte in dem idyllischen Gelände unterwegs.
Udo Hüster, stellvertretender Werkstattleiter: „Wir arbeiten hier im Einklang mit der Natur. Unsere Beschäftigten sind stolz darauf, an so prominenter Stelle zu arbeiten.“ Aber nicht nur das macht solche Aufträge sinnvoll: „Die Arbeit in der Landschaftspflege ist nicht nur ein zweiter tagesstrukturierender Lebensbereich. Für manche ist es auch ein erster Schritt, um irgendwann auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.“
Volker Göttel und Jens Meyer begleiten die Beschäftigten ins Wildgehege. Die Mitarbeiter der Stiftung kreuznacher diakonie vermitteln den Beschäftigten sowie dem 20-jährigen Alexander das nötige Fachwissen, um die anfallenden Arbeiten erledigen zu können. Auch der Umgang mit den Werkzeugen gehört dazu. Alexander Okur hat noch einen wichtigen Grund, warum er diesen Auftrag gerne erledigt: „Es macht einfach Spaß!“