<p>Mehr als zwei Stunden nahm sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten Zeit, um mit den Verantwortlichen aus dem Geschäftsbereich Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie ins Gespräch zu kommen über diejenigen, die keine Lobby haben: Menschen ohne eigenes Dach über dem Kopf. Obdachlos trotz Arbeit – gibt es das auch hier? Probleme, in der Stadt bezahlbaren Wohnraum zu finden, Altersarmut, die Finanzierung ambulanter und stationärer Angebote und jetzt auch die Herausforderungen, die die aktuellen Corona-Verordnungen mit sich bringen – das alles waren Themen, die bei dem Treffen im Café Bunt zur Sprache kamen. Einrichtungsleiterin Doris Häfner-Kairo und Diakon Jürgen Schuck (Sozialdienst) gaben einen Einblick in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden und schilderten die unterschiedlichen Gründe, die Menschen jeden Alters in die Wohnungslosigkeit treiben. So wurden beispielsweise im vergangenen Jahr 313 Menschen in den stationären Einrichtungen des Geschäftsbereiches aufgenommen – 207 Männer und 106 Frauen. Bei mehr als der Hälfte dieser Menschen ist es gelungen, sie in eigenen Wohnraum zu vermitteln. Ein Erfolg, auf den die insgesamt 94 Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe an den Standorten Bad Kreuznach, Bretzenheim und Idar-Oberstein zurecht stolz sein können. Sven Lange, Vorstand Soziales der Stiftung kreuznacher diakonie, sowie Geschäftsbereichsleiterin Jennifer Möllers betonten, dass einige dieser Fälle im Vorfeld durch Beratungen über die bestehenden Unterstützungsmöglichkeiten vermieden werden könnten. Hier gebe es enormen Bedarf – aber gerade dieses ambulante Angebot könne nur finanziert werden, wenn es dafür genügend Spenden gebe. Coronabedingt mussten in diesem Jahr die Veranstaltungen, bei denen in den vergangenen Jahren die meisten Spendenmittel zusammenkamen, abgesagt werden, so dass es nun Engpässe gibt. Weingarten bedankte sich für das aufschlussreiche Gespräch, das ihm gezeigt habe, dass in den Sektor Soziales, Gesundheit und Pflege in den kommenden Jahren noch viel mehr Geld investiert werden müsse.</p>
<p class="Flietext">Jennifer Möllers übernimmt zum 1. Juli die Geschäftsbereichsleitung in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie der Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie. Sie ist Nachfolgerin von Theresa Feldmann-Wüstefeld. Jennifer Möllers ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Von 2013 an leitete sie das Haus Bergfrieden in Kirn, Mitte 2016 wurde sie stellvertretende Geschäftsbereichsleiterin in der Seniorenhilfe und war dort verantwortlich für die Organisationsentwicklung. Seit November 2019 arbeitete sie als Referentin für den Vorstand Soziales, Sven Lange, und war dort zuständig für die Angebots- und Marktentwicklung – unter anderem in den Bereichen, deren Leitung sie jetzt übernimmt.</p>
<p class="Flietext">Berufsbegleitend hat Jennifer Möllers, die aus dem Ruhrgebiet stammt, einen Bachelor-Abschluss in Social Management erworben. Derzeit absolviert sie ein Masterstudium für das Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.</p>
<p class="Flietext">Eine Vitaminbombe in Form eines üppigen Obstkorbs, gespickt mit 20 Gutscheinen einer Supermarktkette, übergab Michael Simon, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Pfaffen-Schwabenheim/Biebelsheim, der Leiterin des Café Bunt, Doris Häfner-Kairo. Die Gutscheine im Wert von 15 Euro kommen den Besucherinnen der Einrichtung der Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie zugute. „Unsere Mitglieder haben 300 Euro zusammengetragen, die wir gerne denjenigen zukommen lassen möchten, die unter der derzeitigen Situation besonders leiden“, betont Simon.</p>
<p>Der durch Spenden finanzierte Tagesaufenthalt im Café Bunt ist derzeit aufgrund der Corona-Präventionen geschlossen, die Zimmer der Notunterkunft sind jedoch alle belegt und die Mitarbeiterinnen der Einrichtung halten Kontakt zu den Klientinnen, die normalerweise tagsüber Gäste sind. „Der soziale Kontakt ist sehr wichtig, da die Frauen oft einsam sind oder unter einer psychischen Erkrankung leiden“, sagt Doris Häfner-Kairo. Eine Kollegin des Café Bunt kümmert sich nun ganz speziell um die Frauen, die derzeit nicht ins Haus kommen können. „Die Frauen werden sich sehr über die Gutscheine freuen. Das gibt ihnen einen kleinen, aber wertvollen Spielraum, sich etwas nach den eigenen Vorlieben zu gönnen, was mit ihrem Regelsatz ansonsten nicht möglich ist“, erläutert die Sozialpädagogin.</p>
<p>In der Nacht zum Donnerstag wurde die Feuerwehr zum Brand eines Gebäudes der Wohnungslosenhilfe in der Kasinostraße in Idar-Oberstein gerufen. Vor dem Gebäude war Sperrmüll in Brand geraten. Die zwei anwesenden Bewohner wurden gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Die Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe sind sehr froh darüber, dass beide Bewohner stabil sind.</p>
<p>Der erhebliche Sachschaden, den die Polizei auf einen „oberen fünfstelligen Bereich“ beziffert, soll so schnell wie möglich behoben werden, für die Bewohner wurden innerhalb der Einrichtung andere Unterbringungsmöglichkeiten in den Häusern der Wohnungslosenhilfe gefunden. </p>
<p>Die Polizei ermittelt weiter zur Brandursache und bittet mögliche Zeugen um Hinweise unter Telefon 96781/5610.</p>
<p>Ein Schlafplatz auf einer Bank im Freien ist keine bequeme Unterkunft. Jetzt aber – mit den beginnenden Frostnächten – fängt für viele wohnungslose Männer und Frauen eine besonders schwierige Zeit an. „Die Wohnungslosenhilfe Stiftung kreuznacher diakonie sorgt an ihren Standorten in Idar-Oberstein, Bad Kreuznach und Bretzenheim auch in der kalten Jahreszeit für Notunterkünfte“, weist Geschäftsbereichleiterin Theresa Feldmann-Wüstefeld auf die Vorsorge der Wohnungslosenhilfe hin. Niemand brauche im Freien zu übernachten, zur Not würden zusätzliche Matratzen ausgelegt. Laut einer Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) „waren circa 678.000 Menschen in Deutschland (Jahresgesamtzahl) ohne Wohnung“. Wohnungslos sind zum Beispiel die Menschen, die ohne jegliche Unterkunft sind, die vorübergehend bei Freunden, Bekannten und Verwandten, in Hotels und Pensionen unterkommen oder die per Verfügung einer Obdachlosenbehörde untergebracht werden.</p>
<p>Die Zahl der Menschen, die „Platte machen“, die also ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, schätzt die BAG W auf etwa 41.000 Menschen.</p>
<p>Diese Menschen sind im Winter ganz besonderen Gefahren ausgesetzt. Die Notunterkünfte der Wohnungslosenhilfe kreuznacher diakonie sind rund um die Uhr erreichbar. Wer Hilfe braucht, kann sich an folgende Einrichtungen wenden:</p>
<p><strong>Kreis Bad Kreuznach:</strong></p>
<p>Angebot für <em>Männer</em></p>
<p><strong>Bretzenheim - Eremitage,</strong> Eremitageweg 211, 55559 Bretzenheim</p>
<p>Tel. 0671 / 839490, E-Mail: <a href="mailto:eremitage@kreuznacherdiakonie.de">eremitage@kreuznacherdiakonie.de</a></p>
<p>Eine Aufnahme mit Hund ist begrenzt möglich.</p>
<p>Angebot für<strong><em> </em></strong><em>Frauen</em></p>
<p><strong>Bad Kreuznach - Café Bunt</strong>, Kurhausstraße 12, 55543 Bad Kreuznach</p>
<p>Tel. 0671 / 834006-13 oder Handy 0171 / 3028670,</p>
<p>E-Mail: <a href="mailto:wlh-bad-kreuznach@kreuznacherdiakonie.de">wlh-bad-kreuznach@kreuznacherdiakonie.de</a></p>
<p><strong>Kreis Birkenfeld:</strong></p>
<p>Angebot für <em>Männer und Frauen</em></p>
<p>Idar-Oberstein, Amtsstraße 4, 55743 Idar-Oberstein</p>
<p>Tel. 06781 / 5687360,</p>
<p>E-Mail: <a href="mailto:wlh-idar-oberstein@kreuznacherdiakonie.de">wlh-idar-oberstein@kreuznacherdiakonie.de</a></p>
<hr />
<p><strong>Tagesaufenthalte </strong>- Aufenthaltsmöglichkeiten im Warmen und niedrigschwelliges Beratungsangebot</p>
<p><strong>Café Bunt</strong> – ein Angebot für Frauen der Wohnungslosenhilfe, Bad Kreuznach, Kurhausstraße 12</p>
<p>Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 19.30 Uhr, am Wochenende von 14 bis 19.30 Uhr</p>
<p><strong>Horizont</strong> – ein Angebot für Männer und Frauen der Wohnungslosenhilfe, Idar-Oberstein, Amtsstraße 4</p>
<p>Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag 8.30 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 14 Uhr</p>
<p><strong>Treffpunkt Reling e.V.</strong> – ein Angebot für Männer und Frauen, Bad Kreuznach, Baumgartenstraße 5</p>
<p>Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr</p>
<p class="Flietext">Mit einer jährlichen Spendenaktion unterstützt Edeka Südwest die Tafeln in der Region. Der Edeka-Markt Bauer in Idar-Oberstein packte große Spendentüten mit haltbaren Lebensmitteln, die Kundinnen und Kunden gegen einen Obolus von 5 Euro erwerben und für die Tafel zur Verfügung stellen konnten. In diesem Jahr setzten sich zudem Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule der Berufsbildenden Schulen Idar-Oberstein (BBS) für die gute Sache ein. In Zweier-Teams sprachen sie die Kunden an, informierten über die Aktion und motivierten zu helfen.</p>
<p class="Flietext">Das Ergebnis: 284 prall gefüllte Tüten, die Marktleiter Peter Bauer der Tafel Idar-Oberstein übereichte, sodass die registrierten Haushalte in den Genuss der zusätzlichen Lebensmittel kommen. Studiendirektorin Sabine Moser war stolz auf die Schülerinnen und Schüler der BBS, die sich tatkräftig engagierten: „Mir ist es wichtig, den Jugendlichen das Ehrenamt näher zu bringen. Bei dieser Aktion konnten die jungen Leute zudem ihre kommunikativen Fähigkeiten ausbauen und ihre Hemmschwelle überwinden.“</p>
<p class="Flietext">Tanja Schweizer, Leiterin der Tafel Idar-Oberstein, ist begeistert über das Ergebnis: „Ich bedanke mich bei den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz und den Kunden des Edeka-Marktes für ihre Spenden. Auch Peter Bauer und seinem Team sowie den Ehrenamtlichen der Tafel Idar-Oberstein gilt mein Dank.“</p>
<p>Rund 2.900 Euro erbrachte die 16. Auflage der Geschenke-Einpack-Aktion im <strong>Globus Idar-Oberstein,</strong> die der Markt auf <strong>3.000 Euro </strong>aufgerundet hat. <strong>72 Helferinnen und Helfer</strong> leisteten im Dezember <strong>295 Stunden </strong>ehrenamtlichen Dienst am <strong>Geschenke-Einpackstand.</strong> Zum Abschluss der Spendenaktion lud die Wohnungslosenhilfe zu einem Frühstück in den Tagesaufenthalt Horizont ein. Dieter Groh-Woike, Leiter der Wohnungslosenhilfe in Idar-Oberstein, dankte den Helferinnen und Helfern: „Wir sind glücklich, dass so viele Menschen ihre wertvolle Zeit für die gute Sache opfern.“ Ebenso bedankte er sich für die gute Kooperation mit dem Globus Idar-Oberstein.</p>
<p><strong>Einzigartiges Engagement</strong><br /> Seit Jahren beteiligen sich unterschiedliche Gruppen an der Spendenaktion. Bereits seit 2003 sind die Helferinnen vom <strong>Frauenkreis der evangelischen Kirchengemeinde Brücken</strong> beim Geschenke einpacken aktiv, und schon seit 2005 unterstützt die S<strong>elbsthilfegruppe krebserkrankter Frauen </strong>unter der Leitung von Erni Weber die Spendenaktion aktiv. Zudem hat in diesem Jahr Doreen Müller von der Firma Adam Elektrotechnik über das <strong>Netzwerk der Betriebe im Industriegebiet „Am Kreuz“</strong> zur Beteiligung am Geschenke-Einpack-Service aufgerufen und einige Helferinnen und Helfer motiviert.</p>
<p>Vor Ort konnte Groh-Woike die Helferinnen und Helfer davon überzeugen, dass jeder Cent an Spenden für den Horizont die hilfsbedürftigen Menschen erreicht. Für die niedrigschwelligen Hilfeangebote im Horizont übernehmen die Stadt Idar-Oberstein und die Kreisverwaltung Birkenfeld die Finanzierung nur zum Teil. Der Horizont ist daher auf Spenden angewiesen.</p>
<p>Der <strong>Tagesaufenthalt </strong>und die <strong>Tafel </strong>sind die <strong>Anlaufstellen für einkommensschwache Menschen</strong> in der Region. „Mit dem Ansatz, den Klienten in Krisensituationen mit fachlicher Beratung beizustehen, versprechen wir uns eine nachhaltige Verbesserung der schwierigen Situation hilfsbedürftiger Menschen. Wir ermutigen die Betroffenen, ihre eigenen Fähigkeiten besser zu nutzen“, erläutert Groh-Woike die Arbeitsweise im Horizont. So erhalten beispielweise alleinerziehende Mütter Unterstützung bei der Beantragung von existenzsichernden Leistungen wie Erziehungs- und Kindergeld. Briefe aus Schule und Kindergarten stellen vor allem Mütter mit Migrationshintergrund vor Schwierigkeiten. Immer wieder verstehen hilfsbedürftige Menschen – auch ohne Migrationshintergrund – Anträge oder Schriftverkehr mit Behörden nicht.</p>
<p>Etwa 60 Menschen besuchen jeden Tag den Tagesaufenthalt, der im vergangenen Jahr an mindesten 350 Tagen geöffnet war. Von Montag bis Samstag wird vor Ort ein Mittagessen gekocht, sonntags gibt es einen Brunch. Die Lebensmittel kommen zum Teil von der Tafel. Das Kochen, den Service und auch das Putzen wird von einigen Besuchern des Tagesaufenthaltes übernommen. So kann der Horizont für einige Menschen in Notlagen auch eine sinnvolle Beschäftigung anbieten.</p>
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