Bad Kreuznach | Diakonen-Schülerinnen beginnen Ausbildung

Teilnehmende der Diakonenausbildung Stiftung kreuznacher diakonie 2022/23

Sieben neue Diakonen-Schülerinnen stärken den Kurs, der im vergangenen Jahr begonnen hat.

Sieben Frauen haben sich dazu entschieden, berufsbegleitend die zweijährige Diakonenausbildung bei der Stiftung kreuznacher diakonie zu beginnen, an deren Ende die Einsegnung zur Diakonin steht. Sie verstärken damit den im vergangenen Jahr gestarteten fünfköpfigen Schülerjahrgang, der sich sehr über die Verstärkung freut.

Die Diakonenausbildung bietet für alle Absolventen dieselben Herausforderungen: Der Lehrstoff ist für alle gleich neu, denn in diesem Schuljahr stehen beispielsweise Fächer wie Neues Testament, Diakonik, Ethik, Homiletik und Jugendarbeit auf dem Stundenplan. Ursprünglich waren Diakone Gehilfen der Apostel zur Verwaltung des gemeinsamen Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten der ersten christlichen Gemeinden. Heute umfasst der Diakonat neben der sozialpflegerischen Arbeit und seelsorgerischen Elementen unter anderem - wie bei allen anderen geistlichen Ämtern - auch Verkündigung und Gottesdienst und ist ein Amt in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) für Männer und Frauen. 

Teilnehmende der Diakonienausbildung bringen vielfältige Grundlagen mit
Die Gründe, warum sich die neuen Schülerinnen für die Ausbildung entschieden haben, sind ganz unterschiedlich: Nicole Arendt, Mitarbeiterin einer Sozialpsychiatrischen Praxisgemeinschaft, hat mit ihrem Chef schon interessante Gespräche über seinen religiösen Hintergrund geführt, seit er weiß, dass sie die Diakonen-Ausbildung machen wird. Sie hat sich über die positive Resonanz an ihrem Arbeitsplatz gefreut und ist dankbar, dass ihr eine Stundenreduzierung ermöglicht wurde.

Edeltraut Dörr nimmt die weiteste Anreise nach Bad Kreuznach in Kauf. Sie ist Leiterin des Luise Deutsch Hauses im saarländischen Schwalbach, einer Einrichtung der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie. „Ich habe mich sehr bewusst für einen kirchlichen Träger entschieden. Die Corona-Pandemie hat den Menschen in vielen Bereichen ihre Grenzen aufgezeigt. Das diakonische Leitbild der Stiftung authentisch in die Zukunft zu tragen wird unser aller Aufgabe sein“, sagt sie. Von der Ausbildung erhofft sie sich, wieder mit frischem Geist ins Haus zurückzukommen und das Wertesystem klarer kommunizieren zu können.

Monika Hastenplug arbeitet in der Röntgenabteilung des Diakonie Krankenhauses in Bad Kreuznach und ist außerdem in ihrer Kirchengemeinde aktiv. Für sie ist es wichtig, gerade älteren Menschen im christlichen Miteinander ein „Geheichnis“ zu geben, also trotz aller technischen Geräte und Bürokratie Trost und Halt bieten zu können.

Anne Linda Heimfarth ist als Heilerziehungspflegerin im Haus Alt Bethesda auf dem Stiftungsgelände in Bad Kreuznach tätig. „Hier leben Erwachsene, die ich gerne bis zum Ende ihres Lebensweges auf der Gruppe begleiten möchte. Dabei möchte ich den Klienten die Möglichkeit geben, in der gewohnten Umgebung mit den vertrauten Menschen zu bleiben.“ Gerne würde sie den christlichen Glauben im Haus und in der Arbeit mit Klienten, Kolleginnen, Kollegen und Angehörigen neu beleben.

Annerut Marx arbeitet beim Pflegestützpunkt in Bad Kreuznach und berät pflegende Angehörige oder auch selbst auf Unterstützung angewiesene Personen. Dabei macht sie die Erfahrung, wie wichtig es ist, die persönlichen Ressourcen von Ratsuchenden zu stärken. Sie möchte gerne Glaubensthemen in ihre Arbeit einbinden, denn gerade der persönliche Glaube kann eine wertvolle Kraftquelle sein.

„Ich möchte mich dem Glauben wieder neu nähern“, so Ulrike Nickel. Sie habe früher schon beim Frühstück mit ihrem Vater, einem Religionslehrer, darüber gestritten und die Sozialarbeiterin weiß, dass sie die Diakonen-Ausbildung gut als Handwerkszeug brauchen kann. Außerdem sei es schön, in einer Gemeinschaft zu sein, ergänzt sie.

Anna Schneider nutzt ihre Elternzeit, um sich mit Hilfe der Diakonen-Ausbildung weiter zu qualifizieren. Die Kinderkrankenschwester hat Freude an der Arbeit mit Kindern und ist im Konfirmandenunterricht in ihrer Gemeinde eingebunden. „Von der Ausbildung erhoffe ich mir auch Antworten auf meine eigenen Fragen“, sagt sie. Wenn alle Prüfungen bestanden sind, werden sie am ersten Adventswochenende 2024 eingesegnet.