Autismus und Autismus-Spektrum

Autismus beschreibt eine Variante der Entwicklung des Gehirns und wird als neuronale Entwicklungsstörung definiert. Diese zeigt sich besonders in den Bereichen der Wahrnehmung, des Verhaltens und der Kommuni­kation und hat somit Auswirkungen auf alle Alltagsbereiche. Autismus ist angeboren und beginnt in der frühen Kindheit, auch wenn er manchmal erst später zu erkennen ist.

Autismus als Diagnose fasst Wesensmerkmale von Menschen zusammen, die in der Regel sehr in sich zurückgezogen und selbstbezogen in ihrer eigenen Welt leben. Die Erscheinungsformen sind sehr komplex und individuell. Es gibt Merkmale, die für alle Menschen aus dem Autismus-Spektrum kennzeichnend sind: Besonderheiten in der sozialen Interaktion und in der wechselseitigen Kommunikation. Zugleich können sie Sonder-, Spezialinteressen und stereotype Verhaltensweisen zeigen.

Auswirkungen

Wie sich Autismus auswirkt und zeigt, ist vielfältig. Auch das Selbstverständnis von Autisten ist sehr unterschiedlich, so empfinden sich einige einfach als „anders“, andere erleben eine deutli­che Behinderung.

Die Erscheinungsformen des Autismus waren bisher in drei Bereiche gegliedert: Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Asperger-Autismus

In der neuen ICD-11, die voraussichtlich 2022 erscheint, wird nur noch die Rede von einem Autismus-Spektrum sein, da die Übergänge flie­ßend sind. Die Ausprägung der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) wird dann in milder, mittlerer oder schwerer Ausprägung diagnostiziert. Dabei bezieht man sich auf die Bereiche: soziale Interaktion, Kommunikation, repetitive Verhaltensweisen, fixierte Interessen