Bad Kreuznach | Werkstatt ehrt langjährige Beschäftigte

Stidrung kreuznacher diakonie/ Andrea Djifroudi

BAD KREUZNACH. „Sie können stolz auf sich sein!“ Sascha Richter, 34 Jahre alt und Betriebsleiter der Werkstatt KH1 in Bad Kreuznach, hat die Aufgabe übernommen langjährige Beschäftigte zu ehren. Menschen mit Beeinträchtigungen, die seit 10, 20, 40 und sogar mehr als 50 Jahren bei der Stiftung kreuznacher diakonie Teilhabe am Arbeitsleben erfahren.

Jutta Stünkel geht jetzt in Rente und bekommt vom Werkstattratsvorsitzenden Martin Marsh und von Betriebsleiter Sascha Richter eine Urkunde und ein Geschenk für mehr als 50 Jahre, die sie in den verschiedensten Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie gearbeitet hat. Sie hat viele Erinnerungen daran, wie sich die Arbeit in diesen Jahrzehnten verändert hat; „ich habe 32 Jahre auf der Asbacher Hütte gearbeitet“, erzählt die fröhliche Frau und nimmt stolz die Auszeichnungen entgegen.

Die Werkstätten der Stiftung feiern in 2025 ihr 50jähriges Bestehen. Jutta Stünkel und die anderen Geehrten können viel erzählen, wie sich die Arbeit an die Menschen angepasst hat, wie sie sich und die Produkte, die hier gefertigt wurden, weiterentwickelt haben. Sascha Richter ist beeindruckt: „Das kann sich sehen lassen!“

1974 verabschiedete der Deutsche Bundestag die Werkstattkonzeption. Den damals rund 50.000 vorwiegend geistig schwerbehinderten Erwachsenen in den deutschen Werkstätten wurde damit eine sozialpolitische Grundlage für ihre berufliche und persönlichkeitsbildende Förderung zugestanden. 1975 erfolgte die Anerkennung der Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie und damit der Startschuss für eine Entwicklung, die stetig weitergeht. Mit Menschen wie Katharina Bast oder Jennifer Münch, die jetzt für ihre 10jähirge Betriebszugehörigkeit geehrt wurden, werden gemeinsam die individuellen Stärken, passgenaue Fördermöglichkeiten und Fähigkeiten herausgearbeitet. Ein multiprofessionelles Team an Mitarbeitenden begleitet die Beschäftigten in und durch das Arbeitsleben. Der Fokus liegt auf den Menschen und ihren Stärken, nicht auf der verwahrenden “Beschäftigung” früherer Zeiten. Die Werkstätten arbeiten mit professioneller Ausrüstung, entwickeln und fertigen Produkte, die von der Qualität und dem Design spitze sind.

Diakonin Agnes Pfeifer, die die Andacht vor den Ehrungen gestaltet hatte, weiß, dass Jubiläen immer ein Anlass sind in der Zeit zurückzuschauen – auf, dass „was ihr geleistet habt“. Sascha Richter, der seit mehr als drei Jahren bei der Stiftung als Betriebs- und Bereichsleiter arbeitet, ist voller Respekt: „Ich staune immer und immer noch, über die riesigen Fortschritte die ihr und wir in den vergangenen 50 Jahren gemacht haben. Berufliche Teilhabe bedeutet, den eigenen Platz im Arbeitsleben zu finden.“  

Am Samstag, 28. Juni, 11 bis 17 Uhr, ist Tag der offenen Tür in der Werkstatt in der Hans-Schumm-Straße.

Folgende Beschäftigte erhielten ihre Urkunde für:

10 Jahre:

Bast, Katharina

Horch, Maja

Jockel, Jana

Knose, Sophia

Roth, André

Schneider, Michelle-Marion

Schneider, Vanessa

Schumacher, Dennis

20 Jahre:

Beck, Wassili

Dietz, Melanie

Köhler, Matthias

Marger, Andrej

Meerah, Nada

Münch, Jennifer

Wagner, Thorsten

 30 Jahre:

./.

40 Jahre:

Huf, Roswitha Johanna

Kessler, Sonja

Trollst, Oliver

50 Jahre:

Stünkel, Jutta