Der Jahreswechsel bringt auch einen Wechsel in der Leitung der Diakonie Sozialstation Traben-Trarbach mit sich. Brigitte Bauer geht in den Ruhestand und Jessica Henchen übernimmt als Pflegedienstleiterin in Zusammenarbeit mit der Bereichsleiterin der Ambulanten Dienste der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie, Anja Bindges, die Verantwortung für das Pflege- und Betreuungsteam.
Brigitte Bauer absolvierte 1978 eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin im Hunsrück. Ihre Tätigkeit in diesem Beruf beendete sie, als sie 1982 nach Bonn umzog. Dort übernahm sie im Sekretariat des Arbeitsministers sowie bei den Fernschreibern des Ministeriums Büroarbeiten. In Erinnerung ist ihr auch die Teilnahme an einer NATO-Übung geblieben, die sie als Fernschreiberin im Bunker von Marienthal erlebte. 1995 kehrte Brigitte Bauer zurück auf den Hunsrück und arbeitete zunächst als Hauswirtschaftskraft bei der Diakonie Sozialstation. Im Oktober 2001 begann sie die Ausbildung zur Altenpflegefachkraft. Damals war die Einrichtung der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie in Traben-Trarbach noch nicht eigenständig, sondern Außenstelle der Diakonie Sozialstation Kirchberg.
Anja Bindges war es, die ihr Potential erkannte und Brigitte Bauer immer wieder dazu motivierte, neue Aufgaben zu übernehmen – bis hin zur Pflegedienstleitung. „Ich bin da reingerutscht“, sagt sie im Rückblick. Als Traben-Trarbach Anfang 2010 schließlich auf eigenen Beinen stand, übernahm Brigitte Bauer die Pflegedienstleitung. Die entsprechende Weiterbildung hatte sie in den beiden Jahren zuvor berufsbegleitend absolviert. Ihre Nachfolgerin, Jessica Henchen, arbeitet bereits seit Mai 2022, nach dem Abschluss ihrer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, als ihre Stellvertreterin. Sie ist also in die Aufgaben reingewachsen. „Darüber bin ich sehr froh“, so Brigitte Bauer. Die 31-jährige Jessica Henchen weiß also, worauf sie sich einlässt: „In der Pflege hat man Verantwortung für sich und die Pflege der Klientinnen und Klienten – als Pflegedienstleitung trägt man die Verantwortung für viele Bereiche wie beispielsweise die Wirtschaftlichkeit der Sozialstation oder die Gestaltung der Dienstpläne.“
Jessica Henchen hat die Altenpflege während eines Praktikums im Ida-Becker-Haus für sich entdeckt. Dort absolvierte sie auch ein Freiwilliges Soziales Jahr, bevor sie mit der Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin begann. Ihr Wechsel aus dem stationären in den ambulanten Bereich war beschlossene Sache, nachdem sie die Diakonie Sozialstation Traben-Trarbach während eines Praktikums in ihrer Ausbildungszeit kennenlernte. „Ambulant gefällt mir! Ich bleibe!“, sagte sie. „Als Pflegefachkraft im ambulanten Bereich muss man improvisieren können – nicht jeder Tag verläuft planmäßig“, erzählt sie. Ambulant sei man eben viel unterwegs. „Das Ganze ist allein dadurch individueller, dass sich die Aufgaben von Tag zu Tag ändern“, schildert sie. Oft sind die Mitarbeitenden des Pflegedienstes der einzige Besuch, der vorbeikommt. Die Begeisterung von Jessica Henchen für den Beruf und ihr Engagement für die rund 350 Klientinnen und Klienten ist spürbar und wirkt sich positiv auf das gute Miteinander im Team aus. Sie hofft, dass sich mehr Menschen davon anstecken lassen, weil der Bedarf für die Pflege groß ist und personelle Verstärkung daher natürlich willkommen wäre.