Neunkirchen | Diakonie Klinikum unterstützt Woche der Wiederbelebung

Notärzte simulieren an einer Puppe eine Wiederbelebung

Das Team des Diakonie Klinikums Neunkirchen bei der Aktion im Globus Markt Neunkirchen anlässlich der Woche der Wiederbelebung

Ein Herzinfarkt kann jeden treffen. Ein Herzstillstand ist eine lebensbedrohliche Situation, in der schnelle Hilfe wichtig ist. Im Rahmen der Initiative Woche der Wiederbelebung 2022 unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ des Berufsverbands Deutsche Anästhesie e. V., der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. sowie der Stiftung Deutsche Anästhesiologie unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit sollen Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene Aktionen aufgeklärt werden. Unter dem Motto „Prüfen – Rufen – Drücken“ ist auch das Diakonie Klinikum Neunkirchen mit einer Aktion im Globus Markt Neunkirchen dabei, um Menschen mit lebensrettenden Maßnahmen vertraut zu machen.

„Rund 60.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand, der nicht im Krankenhaus passiert. Nur 11 Prozent der Betroffenen überleben einen solchen Notfall. Hier zählt jede Sekunde. Wichtig ist, dass die Erste Hilfe sofort und möglichst schnell erfolgt“, erklärt Dr. Marc Wrobel, Ärztlicher Direktor des Diakonie Klinikums in Neunkirchen und Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Seit 2017 ist das Klinikum aktiv bei der Woche der Wiederbelebung dabei. Verschiedene Aktionen in Einkaufszentren zeigen den Menschen auf, wie sie sich in einer Notsituation verhalten sollen. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter der Notaufnahme und Notarzt Georg Rach sowie Notarzt Michael Schwindling ist das Team in diesem Jahr im Globus Markt Neunkirchen vertreten. „Bereits nach 3 bis 5 Minuten beginnt das Gehirn nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand ohne Blutfluss unwiederbringliche Schäden zu tragen Eine sofortige Herzdruckmassage kann hier Leben retten. Dabei muss man sich immer bewusst machen: Man kann bei der Wiederbelebung nichts falsch machen, außer man macht gar nichts“, betont Georg Rach. Die Aktion bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, mithilfe einer Simulationspuppe die Herzdruckmassage und den Umgang mit einem automatisierten externen Defibrillator – nach dem Motto „Strom heilt“ - zu üben. „Durch praktische Übungen wollen wir der Bevölkerung die Chance geben, insbesondere die Angst abzulegen, bei Reanimationen etwas falsch zu machen. Man muss sich bewusst machen, dass eine schnelle Hilfe die Überlebenschancen von Betroffenen verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht“, ergänzt Michael Schwindling.

Als Faustregel gilt: Bewusstsein und Atmung prüfen. Den Brustkorb mit gestreckten Armen fünf Zentimetern eindrücken und einen Takt von 100 bis 120 Kompressionen pro Minute halten. „In den letzten Jahren hat sich der Mut und die Bereitschaft von Laien zu helfen, bereits deutlich verbessert. Die Quote liegt mittlerweile bei rund 40 Prozent. Hierzu tragen Aktionen und Aufklärungsveranstaltungen deutlich bei. Wir wollen die Menschen immer wieder dazu ermutigen, Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Gleichzeitig sollte man immer den bundesweiten Notruf 112 wählen“, so Dr. Wrobel.