Seit Anfang März 2024 lässt die Stiftung kreuznacher diakonie (Skd) eine systematische, unabhängige Forschung zu sexualisierter Gewalt und anderen Mißbrauchsformen in der Geschichte der Stiftung durchführen. Anlass für die Untersuchung waren unter anderem Verdachtsfälle, in denen Kinder und Jugendliche in der Obhut der Skd mutmaßlich Opfer von sexuellen Übergriffen wurden.
Der Untersuchungszeitraum fokussierte sich zunächst auf die Zeit von 1950 bis in die 1970er Jahre. Um eine transparentere und nachhaltigere Aufarbeitung zu erreichen, wird der Zeitraum nun auch auf die Folgezeit bis heute ausgedehnt. Ungeachtet der Frage, ob juristische Konsequenzen aufgrund der Verjährungsfristen zu erwarten sind, ist es der Skd wichtig, dieses Thema mit unabhängigen Experten möglichst umfassend aufzuarbeiten.
Um betroffenen Personen oder Zeitzeugen einen vertrauensvollen Austausch anzubieten, wurde von dem beauftragten, unabhängigen Historiker eine technisch gesicherte Kommunikationsmöglichkeit geschaffen. Dafür wurde ein geschütztes Hinweisgebersystem unter: https://vertrauensraum.meldeplattform.de, der sogenannte „Vertrauensraum“, eingerichtet, in dem Opfer sowie Zeugen von psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt in Einrichtungen der Skd anonym oder personalisiert die Kommunikation mit dem beauftragten Historiker aufnehmen können.
Die Skd begrüßt die Erweiterung der Forschung und hofft, dass weitere Hinweise zur Aufklärung eingehen.