Die Stiftung kreuznacher diakonie (Skd) bedauert die Entscheidung der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises, das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein mit sofortiger Wirkung mit der Sicherstellung der Krankenhausversorgung durch Heilig Geist Krankenhaus in Boppard zu betrauen. Zuvor hatte die Skd Widerspruch eingelegt, um die Rechtmäßigkeit dieser einseitigen Verwendung öffentlicher Mittel prüfen zu lassen und auf eine faire Förderung aller Leistungserbringer im Landkreis hinzuweisen. Eine Antwort auf den Widerspruch hat die Stiftung nicht erhalten.
Ungleichbehandlung gefährdet die Gesundheitsversorgung
Die Betrauung ermöglicht es dem Heilig Geist, öffentliche Mittel zur Defizitdeckung in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig bleibt eine gleichwertige finanzielle Unterstützung der von der Skd betriebenen Diakonie Kliniken Hunsrück (ehemals Hunsrück Klinik) aus, die ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung in der Region sind. „Wir erwarten von der Kreisverwaltung eine faire Unterstützung aller systemrelevanten Krankenhäuser. Nur so kann die Gesundheitsversorgung nachhaltig gesichert werden“, sagt Carina Berens, kaufmännische Direktorin der Diakonie Kliniken in Simmern.
Aktuell sieht die Skd bewusst davon ab, einen Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung des Widerspruchs zu stellen, der den quartalsweise zugesagten Ausgleichszahlungen des Landkreises an das Krankenhaus Heilig Geist die Grundlage entziehen würde. Dennoch fordert die Skd eine zeitnahe Rückmeldung des Landrates zu ihrem Widerspruch und zur Frage der Gleichbehandlung.
Strukturelle und finanzielle Probleme in Boppard
Die Stiftung sieht die Sinnhaftigkeit der Betrauung kritisch. Denn das Heilig Geist wird durch die infrastrukturellen Schwächen und die zukünftige Leistungsgruppenzuordnung voraussichtlich stark eingeschränkt. Es stellt sich die Frage, warum Steuergelder für eine Einrichtung eingesetzt werden, deren Zukunftsfähigkeit auch vom Betreiber selbst in Frage gestellt wird. Gleichzeitig bleiben andere unverzichtbare Versorger ohne finanziellen Ausgleich.
Diakonie Klinik Hunsrück: Defizite trotz zentraler Bedeutung
Die Diakonie Kliniken leisten nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur regionalen Versorgung, zum Beispiel mit der geburtshilflichen Station in Simmern. Diese Abteilung wird von der Stiftung trotz erheblicher finanzieller Verluste aufrechterhalten - ein Engagement, das ohne entsprechende Unterstützung in Zukunft gefährdet ist.
Die Stiftung kreuznacher diakonie bleibt offen für einen konstruktiven Dialog mit der Kreisverwaltung und fordert eine faire Lösung, die alle Träger der Gesundheitsversorgung im Rhein-Hunsrück-Kreis langfristig sichert.