Simmern | Spezialsprechstunde bei Hernien- und Leistenbrüchen

Oberarzt Dr. Michael Bohn bietet die neue Hernien-Sprechstunde jeden Mittwoch an.

Ist eine Hernie gefährlich und muss sie operiert werden? Diese Frage wird Privatdozent Dr. Stefan A. Müller, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Hunsrück Klinik, oft gestellt. Denn Eingeweide- und Bauchwandbrüche (die sogenannten Hernien) sind eine der häufigsten Diagnosen seines Fachbereichs – die bekannteste Form ist der Leistenbruch.Allein in Deutschland werden jährlich rund 275.000 Leistenbrüche operiert. Für Betroffene bietet die Hunsrück Klinik nun immer mittwochs von 8:30 bis 12:30 Uhr eine spezielle Hernien-Sprechstunde an. „Eine Hernie entsteht durch eine Schwachstelle in der Bauchwand und ist nicht vergleichbar mit einer Verletzung an anderer Stelle. Sie sind alles andere als harmlos, denn es gibt keine natürliche Heilung. Der richtige Zeitpunkt der Operation und das optimale Verfahren haben deshalb erheblichen Einfluss auf das Wohl des Patienten“, erklärt der Chefarzt.

In der Hernien-Sprechstunde, die von Oberarzt Dr. Michael Bohn übernommen wird, erhalten Patientinnen und Patienten eine ausführliche Beratung, bei der das Vorgehen je nach Art und Schwere des Bruchs festgelegt wird. „Es gibt keine Standardoperation und nicht immer muss operiert werden. Hernien sind ein vielfältiges Krankheitsbild, deshalb stehen in unserer Sprechstunde die differenzierte Diagnose sowie die richtige und individuelle Therapieplanung im Vordergrund“, sagt Dr. Michael Bohn.

Dabei ist nicht die Lücke oder der Riss selbst das Problem, sondern die Gefahr, dass sich Gewebe und Organe in den so genannten Bruchsack schieben, sich dort einklemmen und schlimmstenfalls nicht mehr adäquat durchblutet werden. „Das kann zu schmerzhaften Komplikationen führen“, informiert der Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie. Der Bruch kann sich beispielsweise als weiche Vorwölbung am Bauch bemerkbar machen. Betroffene klagen dann häufig über Schmerzen beim Husten, Treppensteigen oder schweren Heben.

Wohnortnahe Hernienversorgung

Jährlich werden in der Hunsrück Klinik mehr als 330 Patienten mit Leisten-, Nabel-, Zwerchfell- oder komplexen Narbenbrüchen von erfahrenden Chirurgen beraten, operiert und nachbehandelt. „In der Hernienchirurgie gibt es nicht nur die eine Lösung. Unser Anliegen ist es, die richtige Methode für den jeweiligen Patienten zu finden. Wir sind stolz darauf, dass unsere fachliche Expertise Anfang 2022 mit dem Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ ausgezeichnet wurde. Dadurch sind wir immer auf dem neuesten Stand und können so die optimale und wohnortnahe Versorgung für unsere Patienten sicherstellen. Das ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Hernienzentrum, dessen Zertifizierung im Sommer dieses Jahrs ansteht“, ist sich Privatdozent Dr. Müller sicher.

Termine für die Hernien-Sprechstunde von Oberarzt Dr. med. Michael Bohn können über das Sekretariat der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie unter Telefon 06761/81-1458 oder 81-1465 vereinbart werden.