Bad Kreuznach | Zertifizierung erleichtert Umschulung in krisensichere Berufe

Mann hält eine Urkunde in die Kamera

Schulleiter Dr. Dietmar Weigel mit dem Zertifikat der Fachschule für Sozialwesen

Die berufliche Fachschule für Sozialwesen der Stiftung kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach ist erfolgreich nach AZAV zertifiziert worden. Im Interview erklärt Schulleiter Dr. Dietmar Weigel, der seit 12 Jahren an der Fachschule in Bad Kreuznach tätig ist, was dies für den Schulstandort und die Erziehungsberufe bedeutet und wie Arbeitssuchende davon profitieren.

Seit Kurzem ist die Fachschule für Sozialwesen in Bad Kreuznach komplett durchzertifiziert. Das bedeutet, dass auch alle einzelnen Bildungsmaßnahmen eine Zertifizierung erhalten haben. So haben Schülerinnen und Schüler, die von der Arbeitsagentur mithilfe von Bildungsgutscheinen unterstützt werden, die Möglichkeit, dort eine Ausbildung zu machen. „Mit der Zertifizierung unserer Schule erleichtern wir Arbeitssuchenden den Wiedereinstieg ins Berufsleben und zeigen ihnen neue Perspektiven in einem krisensicheren Berufsfeld auf. Durch den notwendigen Ausbau der Ausbildungskapazitäten im Bereich der Erzieher und Heilerziehungspfleger sind Umschülerinnen und Umschüler als mögliche Zielgruppe in den Fokus gerückt“, erklärt Dr. Dietmar Weigel. Die Ausbildung hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Erzieherinnen und Erzieher initiieren häufig Entwicklungs- und Lernprozesse bei Kindern, die in den Familien nicht stattfinden. Dabei beweisen sie Geduld, Fachkompetenz, Nervenstärke und Einfühlungsvermögen.

Einmal im Jahr findet eine Überprüfung statt. Die Rezertifizierung erfolgt alle drei Jahre. Neben der Zertifizierung der Erzieherausbildung in Vollzeit kamen nun die in berufsbegleitender Form und die Heilerziehungspflegeausbildung dazu. „Der Prozess von der Vorbereitung der Prüfung bis zum eigentlichen Audit dauert ungefähr ein Jahr. Er bezieht sich auf Ausbildungsinhalte und deren Qualität, die Verwaltung, das Beschwerdemanagement und Fortbildungskonzepte. In diesem Zeitraum arbeitet das Kollegium intern die Grundlagen für die Zertifizierung aus. Überzeugen die Unterlagen, wird vor Ort geprüft, ob die Voraussetzungen erfüllt sind“, so der Schulleiter.

„Die Zertifizierung der gesamten Schule ist ein wichtiges Merkmal für die Prozessqualität unserer Ausbildung und ermöglicht eine wettbewerbsfähige Positionierung auf dem Arbeitsmarkt. Wir haben den großen Vorteil, dass alle unsere 25 Lehrkräfte aus fachpraktischen Berufsfeldern kommen und somit über einen großen Erfahrungsschatz verfügen. Das stellt eine hohe Qualität der Ausbildung sicher“, ergänzt Dr. Dietmar Weigel.

Ausbildung an der Fachschule

Die berufsbildende Fachschule in Bad Kreuznach gibt es seit den 80er Jahren. Die staatlich anerkannten Abschlüsse der Fachschule sind vergleichbar mit einem Bachelorabschluss. Die Vollzeitausbildung gliedert sich in einen zweijährigen schulischen Teil und eine einjährige fachpraktische Ausbildung in einer Einrichtung. In 20 Klassen wählen 350 Schülerinnen und Schüler ihre Praxisschwerpunkte selbst. Die Stiftung ist dabei breit aufgestellt: Sie bietet mit ihren zahlreichen Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, ihren Förderschulen und der Behindertenhilfe eine große Palette an Ausbildungsmöglichkeiten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die Ausbildung als Erzieher und in der Heilerziehungspflege berufsbegleitend zu absolvieren. Die 3-jährige Ausbildung findet dann je zur Hälfte in der Fachschule und in einer sozialpädagogischen Einrichtung statt. Bewerben können sich Interessenten im Zeitraum von November bis Februar.

Nähere Informationen zur Erzieher/-innen-Ausbildung in Vollzeit unter www.kreuznacherdiakonie.de/bildung/fachschule/erzieher-in-vollzeit/ und zur berufsbegleitenden Erzieher/-innen-Ausbildung unter https://www.kreuznacherdiakonie.de/bildung/fachschule/erzieher-in-berufsbegleitend/ und zur Heilerziehungspflege-Ausbildung unter https://www.kreuznacherdiakonie.de/bildung/fachschule/heilerziehungspflege/