Die Bundesregierung will mehr Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt integrieren. Die Zahlen gingen zuletzt zurück. Dabei kann Inklusion gelingen, das weiß vor allem Gerhard Lötsch, Abteilungsleiter für job|inklusivo der Stiftung kreuznacher diakonie. Job|inklusivo ist bundesweit eine der wenigen Institutionen, die den Übergang von Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt intensiv fördern. Dazu war Lötsch gerade in Hochheim am Main (Hessen) unterwegs, um Betroffene und ihre Angehörigen über Chancen und Fördermöglichkeiten aufzuklären.
An der Edith-Stein- und Peter-Josef-Briefs-Schule, die beide zur Antoniushaus gGmbH gehören, war das Interesse groß. Schüler mit Beeinträchtigungen, Eltern und Betreuer suchen wie alle Schulabgänger persönliche und berufliche Perspektiven nach der Schule und Gerhard Lötsch kann helfen, die Chancen auf Arbeitsstellen außerhalb der Werkstätten für Menschen mit Behinderung auszuloten. Der stellvertretende Schulleiter, Dieter Lohmann, erklärt: „Als Schule sind wir immer auf der Suche nach einem starken Partner, der unsere Schüler auf dem Weg in die Zukunft begleitet – dazu gehört die Kooperation mit job|inklusivo.“
Förderschul-Abgänger*innen Perspektiven aufzeigen
Gerade diese Schulabgänger und ihre Eltern machen sich besonders viele Gedanken, wie die berufliche Zukunft aussieht. job|inklusivo bietet jedoch viele Optionen, um der Teilhabe beeinträchtigter Menschen den Weg zu ebnen. Dazu gehören unter anderem ein fester Ansprechpartner, der den Beschäftigten auch im Unternehmen fachlich und sozial begleitend zur Seite steht, Testverfahren zur Ermittlung der beruflichen Kompetenzen, die die Suche nach einem geeigneten Praktikums- und/oder Arbeitsplatz sowie arbeitsbegleitende Maßnahmen und Fachexkursionen wie etwa Kommunikationstraining und weitere kontinuierliche berufliche Bildung und Qualifizierung in der hauseigenen Tagungsstätte für berufliche Bildung.
Zugleich werden auch potenzielle Arbeitgeber, darüber aufgeklärt welche Vorteile es hat, Menschen mit Behinderung ins Unternehmen zu integrieren. „Mit unseren Werkstätten haben wir ein gutes Netzwerk, das immer auch die Option bietet, in einem geschützten Raum auszutesten, wie man seinen beruflichen Weg starten möchte“, so Lötsch, der auch in diesem Jahr an weiteren Schulen in Kusel und Bad Kreuznacher Förderschulen präsent sein wird. Mit seiner Netzwerkarbeit in den Unternehmen und mit der Agentur für Arbeit ist job|inklusivo ein Leuchtturm-Projekt für alle, denen die Inklusion am Herzen liegt.