Niederwörresbach | Sanierungsbeginn im Stammhaus der Jugendhilfe

Hammerschlag zum Start der Sanierungsarbeiten im und um das Stammhaus der Jugendhilfe

Fast 180 Jahre – und kein Stillstand in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe (KJF) der Stiftung kreuznacher diakonie in Niederwörresbach. Was 1846 als „Rettungshaus für Mädchen“ begann, ist heute an verschiedenen Standorten in den Kreisen Birkenfeld und Bad Kreuznach Heimat für Kinder, Jugendliche und zum Teil auch für deren Mütter und Väter.

Mit dem „ersten Hammerschlag“, zu dem sich Verantwortliche aus der Stiftung kreuznacher diakonie, Bürgermeister und Vertreter des Gemeinderates sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Niederwörresbach trafen, starten nun die Sanierungsarbeiten im und um das Stammhaus der Jugendhilfe. Das etwa 1720 erbaute, denkmalgeschützte Fachwerkhaus in der Ortsmitte von Niederwörresbach ist baufällig und muss umfassend instandgesetzt werden.

„Die Fortentwicklung der ältesten Einrichtung der Stiftung kreuznacher diakonie in dem unverzichtbaren Hilfefeld für Kinder, Jugend und Familie ist uns ein Herzensanliegen“, sagte Sven Lange, Vorstand Soziales. „Unser Dank geht an die Förderer und an alle Engagierten aus dem Kreis und der Gemeinde. Bürgermeister Ralf Juchem, zahlreiche tatkräftige Gemeinderatsmitglieder, der ehemalige Landrat Wolfgang Hey und viele andere haben mit ihrem Engagement bereits einen großen Beitrag geleistet, so dass das Sanierungsprojekt nun Fahrt aufnehmen kann.“

Mit der Renovierung der derzeit nicht nutzbaren Räumlichkeiten verbessert die KJF insbesondere das Potential für Eltern- und Familienarbeit. Hier können sich künftig beispielsweise vorübergehend getrenntlebende Eltern und Kinder treffen und an Wochenenden ein Zusammenleben in der Familie erproben. In den Gemeinschaftsräumen, die mit einer Küche ausgestattet werden, sind Bildungs- und Begegnungsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche möglich. „Wir danken für die großzügige Förderung aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz, die den aufwendigen Umbau maßgeblich unterstützen“, betonte Jennifer Möllers, Leiterin des Geschäftsbereichs Kinder-, Jugend- Familien- und Wohnungslosenhilfe.

Eine Öffnung des Geländes zur Hauptstraße hin lädt in Zukunft ein zu Austausch und Kontakt mit der Dorfgemeinschaft. Auf einer Grünfläche neben dem Stammhaus ist eine Boulebahn mit Sitzgelegenheit zum Plauschen und Beobachten geplant. „Die Entwicklung zu einem zentralen Begegnungsort in unserer Ortsmitte unterstreicht die feste Verbundenheit der Kinder- und Jugendeinrichtung mit der Ortsgemeinde“, erklärte Bürgermeister Ralf Juchem.

Diakonin Andrea Kunert, Leiterin der KJF Niederwörresbach, beschrieb den großen Bogen vom „Mädchenrettungshaus“, das Mitte des 19. Jahrhunderts in Zeiten großer Not gegründet wurde, bis zur jetzigen Jugendhilfeeinrichtung, die ihre Konzepte und Angebote permanent den sich ändernden Anforderungen von Ämtern, Eltern und Kindern anpasst und up-to-date hält. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte sie Bürgermeister Juchem eine mit regionalen Produkten gefüllte „SooNahe-Beziehungskiste“. Kunert betonte: „In unserer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen möchten wir transparent sein. Daher ist es eine tolle Chance, dass Stammhaus und Vorplatz künftig auch für die Niederwörresbacher nutzbar sind.“

Die Instandsetzung erfolgt mit finanzieller Unterstützung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), durch das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) und im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK).

Weitere Informationen zum Sanierungsprojekt/Förderung