Stationäre Versorgung
Unsere Schwerpunktstationen sind in ihrem Angebot und Personalausstattung den Bedürfnissen der jeweiligen Erkrankungsgruppen angepasst. In allen Behandlungsbereichen der allgemeinpsychiatrischen Erkrankungsbilder steht im Vordergrund die psychischen, psychosozialen, biographischen, häufig aber auch körperlichen Begleitumstände umfassend und individuell zu erkennen und ein Behandlungsangebot zu erstellen, wobei uns sehr an Aufklärung und Verständnis über die Behandlungsschritte gelegen ist. Eine umfassende, auch körperliche Abklärung liegt uns am Herzen. Für Patienten mit chronisch-depressiven Erkrankungen wie auch Erkrankungen mit erhöhtem psychotherapeutischem Behandlungsbedarf haben wir besondere Behandlungseinheiten aufgebaut. Für Erkrankungsbilder mit besonders ausgeprägtem Betreuungsbedarf stehen verstärkt personalisierte Fachabteilungen zur Verfügung.
Gerontopsychiatrie | P1
Patienten die unter Erkrankungen leiden die aufgrund von altersassoziierten Störungen im Hirnstoffwechsel bedingt sind oder die eine Abklärung wünschen, ob dementielle Prozesse vorliegen, werden auf der Station P1 behandelt. Für diese Station liegt keine Altersgrenze vor. Entscheidender sind die vermuteten oder vorhandenen Erkrankungsbilder von Bedeutung. Häufig leiden Patienten für die ein gerontopsychiatrischer Schwerpunkt notwendig ist, auch gleichzeitig unter etlichen körperlichen Erkrankungen die einen erhöhten Pflegebedarf notwendig machen, weswegen die Station mit einem sehr starken Personalschlüssel ausgestattet ist, der neben examinierten Pflegekräften auch ausgebildete Altenpfleger wie auch Demenzbegleiter mit einschließt. Die integrativen Therapeuten wie Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Kunst- und Musiktherapeuten arbeiten wegen der häufig gegebenen Immobilisierung bzw. beschwerten Immobilisierung der Patienten direkt auf der Station.
Uns ist es ein großes Anliegen, diesen Patienten ein vollumfängliches diagnostisches Angebot zu machen, welches neben elektrophysiologischen und laborchemischen Untersuchungen bildgebende Verfahren wie der Magnetresonanztomographie aber eben der auch Positronenemissionstomographie mit einschließt, sodass die zugrunde liegenden Erkrankungen in der Regel gut definiert werden können. In enger Abstimmung mit den umgebenden Kliniken werden auch körperliche Begleiterkrankungen umfassend mitbehandelt. Die Behandlung von psychischen Syndromen erfolgt hier unter Ausnutzung aller medikamentösen Strategien, insbesondere mit der Maßgabe einen möglichst geringen Grad an Sedierung herbeizuführen, um so die Lebensqualität und die Aktivität unserer Patienten auch bei einschränkenden Alterserkrankungen aufrecht zu erhalten bzw. zu verbessern.
Unsere Soziotherapeuten versuchen in jedem einzelnen Fall zusammen mit den Patienten und den mitbetreuenden Angehörigen das Optimum der poststationären Versorgung zu besprechen, diesbezüglich zu beraten und bei der Auswahl zu unterstützten.
Wenn Sie für sich oder einen Angehörigen einen Aufenthalt planen wenden Sie sich gerne an unsere Case-Management (06821 – 901 492).
Suchtmedizin | P2
Die Behandlung von Patienten mit stoffgebunden Süchten, insbesondere von Alkohol, Cannabis oder illegalen Substanzen wie Amphetamine, Kokain oder auch synthetische Drogen erfolgt auf der Schwerpunktstation für stoffgebundene Suchterkrankungen (P2).
Neben der in vielen Fällen notwendigen medikamentös gestützten körperlichen Entgiftung, insbesondere bei Alkohol oder Beruhigungsmitteln, ist entsprechend des allgemein anerkannten Konzeptes der qualifizierten Entgiftung das vernetzte Zusammenarbeiten von Ärzten, Psychotherapeuten, Sozialtherapeuten wie auch Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Kunsttherapeuten, Musiktherapeuten wichtig, um die sehr unterschiedlichen und in der Regel nebeneinander stehenden Ursachen oder begünstigenden Faktoren der Erkrankung zu verbesserten.
Des Weiteren liegen bei Patienten mit Suchterkrankungen nicht selten auch andere Erkrankungen im psychiatrischen oder körperlichen Fachbereich vor. Daher ergibt sich häufig nach erfolgreicher körperlicher Entgiftungsbehandlung und zusätzlich zur Vermittlung von Rückfallprophylaxe-Inhalten die dringliche Notwendigkeit zur psychotherapeutischen und somatischen Weiterversorgung, die dann - unter in der Regel gegebener Aufrechterhaltung der therapeutischen Kontinuität - entweder auf der Schwerpunktstation selbst oder auf anderen Schwerpunktstationen der Klinik fortgeführt werden kann.
Bei bestehendem Interesse zur Aufnahme einer qualifizierten Entgiftungsbehandlung melden Sie sich gerne bei unserem Case-Management der Klinik an (Tel.-Nr.: XXX). Die Niederschwelligkeit und Kurzfristigkeit der Behandlungsangebote ist uns ein großes Anliegen. Wir bemühen uns daher, im Rahmen der Behandlung von Suchterkrankungen die gebotene notwendige Niederschwelligkeit der Aufnahme mit einem möglichst komplexen und spezialisierten Therapieangebot bis hin zur Gewährleistung sehr spezifischer einzel- und gruppenpsychotherapeutischer Methoden, die über die üblichen Strategien der Rückfallprophylaxe und motivationalen Gesprächsführung hinausgehen, miteinander zu verbinden.
Depressive Erkrankungen | P4
Patienten und Patientinnen mit vorwiegend depressiven Erkrankungsbildern sowie begleitenden Erkrankungen finden auf dieser Station ein umfangreiches und aufeinander abgestimmtes Therapieprogramm, in dem einzelpsychotherapeutische, gruppenpsychotherapeutische, psychopharmakologische, kunst- und musiktherapeutische wie aber auch ergotherapeutische und weitere komplementäre Therapiemodule ineinandergreifen. Psychotherapeutisch wird insbesondere bei chronischen depressiven Erkrankungen nach dem Konzept des Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) nach James P. McCullough gearbeitet. Durch die Fokussierung auf dieses Verfahren werden die kognitiven Prozesse aber die interpersonellen und interaktionellen Mechanismen unter Berücksichtigung biographischer und psychosozialer Bedingungen gleichermaßen therapeutisch mit dem Patient(inn)en bearbeitet. Auf der Station P4 ist uns sehr daran gelegen, diese Verfahren auch den Patienten und Patientinnen zukommen zu lassen, die sich akut und in Krisensituationen an uns wenden.
Die Behandlung auf dieser Station kann insofern einerseits über unser Case-Management unter der Telefonnummer 06821-901 492 geplant werden, erfolgt durchaus aber auch im Rahmen von notfallmäßigen und krisenhaften Zuspitzungen der Erkrankung.
Wichtiges Anliegen ist uns, insbesondere auch auf dieser Station, die Vernetzung von primär seelischen Erkrankungen mit körperlichen Beschwerden. Entsprechende Begleitdiagnostik und Therapien werden mit unseren Partnerinstitutionen gewährleistet.
Des Weiteren stehen Therapieverfahren wie die Elektrokonvulsionsbehandlung in Begleitung bzw. Initiierung von Vagusnerv-Stimulationen sowie Esketamin-Behandlungen zur Verfügung.
Bei Fragen in Bezug auf die Behandlung wenden Sie sich gerne an unser Sekretariat.
Psychotherapeutischer und psychosomatischer Schwerpunkt | P5
Fokus der Behandlung dieser Station ist die psychotherapeutische Arbeit, allerdings häufig eingebettet in eine pharmakologische Mitbehandlung.
Krankheitsbilder, die den Behandlungsschwerpunkt dieser Station ausmachen sind:
- Angsterkrankungen,
- Zwangsstörungen,
- Erkrankungen im Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden sowie
- Patient(inn)en mit emotional-instabilen oder anderen Persönlichkeitsstörungen.
Für viele Behandlungssituationen bildet die schematherapeutische Psychotherapie die Basis der Therapie; Es finden regelhaft aber andere Verfahren der Dritten Welle Psychotherapie (ACT, achtsamkeitsbasierte Therapieverfahren) als Behandlungsstrategie Verwendung. Es steht Ihnen ein Team aus Psychologen, Ärzten, Kunst- und Musiktherapeuten sowie Ergotherapeuten und Physiotherapeuten zur Verfügung.
Die Berücksichtigung körperlicher Beschwerden ist uns ein besonderes Anliegen, was wir mit unseren benachbarten Institutionen in enger Absprache gewährleisten.
Die Anmeldung zur Behandlung auf dieser Station erfolgt gerne über das Case-Management unter der Telefonnummer 06821-901 492. Aber auch Patienten, die notfallmäßig und krisenhaft die Behandlung unserer Klinik ersuchen werden in das Therapiemodell integriert, um eine möglichst niederschwellige Erreichbarkeit dieser Therapiemodelle für sie erreichen zu können.
Allgemeinpsychiatrie | P3 und P6
Die Stationen, die allgemeinpsychiatrisch orientiert sind (P3, P6), sind in ihrer Personalisierung und therapeutischen Ausrichtung auf ein möglichst breites Spektrum verschiedener Erkrankungen ausgelegt, die nicht wie die Schwerpunktstationen einer besonderen Therapieform zugeführt werden. Patienten, die unter einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis leiden oder eine bipolare affektive Störung haben, wie auch viele andere Erkrankungen, können hier in einer individualisiert zusammengestellten Therapiestruktur, die sich an den Fortschritten der Behandlung orientiert und variabel angepasst wird, orientierten. Häufig sind hier auch psychosoziale Belastungsstrukturen in besonderer Weise therapie- oder krankheitsrelevant. Die sozialtherapeutische Mitbehandlung neben der pharmakologischen interventionellen psychotherapeutischen Behandlung sind einer der Hauptschwerpunkte dieser Station. Die Einbeziehung des sozialen Umfeldes von Betreuern oder Familienangehörigen und deren Integration in den Therapieprozess wird ausdrücklich gewünscht und gefördert.