In der Kunsttherapie gibt es fast 50 verschiedene Ansätze. Die  Gestaltungstherapie ist in unserer Klinik der meist genutzte und tiefenpsychologisch orientierte Ansatz der Kunsttherapie.

Die Kunsttherapie arbeitet dabei mit allen ästhetischen Materialien, ist jedoch im Gegensatz zur Ergotherapie nicht produktorientiert, sondern prozessorientiert. Gestalttherapeutische Interventionen fließen mit ein.

Es geht für die Patienten darum, einen Audruck über Gestaltung zu finden. Ausdruck für Gefühle, innere Bilder, Stimmungen und Konflikte, wo eine Verbalisierung nicht möglich ist und dabei ungeahnte Ressourcen und Potentiale zu entdecken.

Die Kunsttherapie ist somit Hilfe zur Selbsthilfe.

Wirksam ist die Kunsttherapie insbesondere bei Angsterkrankungen, körperbezogenen Störungen, belastungsbedingte Erkrankungen, aber auch für Patienten mit Suchterkrankungen, PTBS, Essstörungen, Depressionen und besonderen Persönlichkeitsmerkmalen.

Die Kunst- und Gestalttherapie kann hilfreich sein, um Therapiemotivation aufzubauen, Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit zu fördern. Ein zentraler Punkt ist die Schulung der Wahmehmung und damit auch der Selbstwahrnehmung. Um den Genesungsprozess zu unterstützen wird durch die Kunsttherapie angestrebt, Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, Selbsthilfe und Handlungskompetenz zu entwickeln und so den Selbstwert zu stärken.

Dysfunktionale Verhaltens- und Gedankenmuster werden erkannt und gegebenenfalls umstrukturiert. Unbewusste innerpsychische Konflikte der Patienten werden sichtbar und bearbeitbar gemacht. Frustrationstoleranz und Problemlösungskompetenz werden gestärkt.

Die Voraussetzung für den Patienten sollte eine gewisse Stabilität, Introspektionsfähigkeit und die Bereitschaft sein, sich mit sich und dem ästhetischen Material auseinander zu setzen.

Es ist keine künstlerische Vorbildung oder Begabung notwendig, um an der Kunsttherapie teilzunehmen. Die Kunsttherapie bzw. Gestalttherapie findet in Gruppen und Einzelsettings in unserer Klinik statt und wird von der Kunsttherapeutin Michaela Groß geleitet.