Meisenheim | „Hilfreich“ für das inklusive Meisenheimer Fußball-Team

Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi

MEISENHEIM. „Wir haben den Artikel über die Fußballmannschaft des Bodelschwingh Zentrums gesehen und uns gedacht, da könnten wir doch helfen!“ Christina Reich, Chefin des Pflegedienstleisters „Hilfreich“ aus Meisenheim, hat die mediale Steilvorlage im vergangenen Sommer angenommen: Als Trikot-Spenderin für das inklusive Team der Wohneinrichtung der Stiftung kreuznacher diakonie kam sie jetzt auf den Aschenplatz ins Zentrum. Im „Rückraum“ hat die Pflegedienst-Frontfrau die neuen Trikots mit der Aufschrift „Hilfreich“, einige ihrer Mitarbeiter und den Ehemann: Marco Reich, der Fußballspieler aus Meisenheim, der beim 1. FC Kaiserslautern, beim FC Köln, bei Werder Bremen, aber auch einmal im Shirt der Nationalmannschaft spielte.

Die Mannschaft des Bodelschwingh Zentrums ist begeistert: „Unsere Trikots sind schon uralt“, weiß einer der Spieler. Christina Reich, die Inhaberin der mobilen Pflege-, Kranken und Seniorenversorgung am Glan, hat gute Verbindungen in die Einrichtung und zu den Menschen mit Beeinträchtigungen. „Meine Mitarbeitenden und ich kennen viele der BewohnerInnen persönlich!“ Ihr Mann Marco schwelgt ein bisschen in der Jugend: „Ich bin in der Parallelstraße aufgewachsen und habe hier auf dem Platz oft mit den Jungs gekickt. Das hat total Spaß gemacht!“, erzählt der 47-Jährige und legt deshalb an diesem Tag auch eine Trainerstunde für die BoZ-Torwarte ein. Ein Handikap hat der heutige Trainer aber gerade selbst. Er humpelt. Ein Einsatz bei der Lotto-Elf, in der bekannte Ex-Profis für den guten Zweck kicken, hat ihm zwei Krücken eingebracht.

Christina Reich hat aber noch mehr sozial engagierte Fußballer auf dem Spielfeld: Jeffrey Renner, der aktuell bei der SG Schmittweiler-Callbach spielt, ist der Pflegedienstleiter bei  „Hilfreich“. Auch Mitarbeiter Christian Rech spielt dort. Beide sorgen an diesem Tag der Trikot-Übergabe für Abwechslung beim Training.

Erzieher Marvin Schatto und Sascha Lamb, Arbeitspädagoge/ Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung im Bodelschwingh- Zentrum, Rainer Pukall und Gerd Litzenberger, ein ehemaliger Mitarbeiter des Zentrums, sind mit dem befristeten Trainer-Wechsel vollkommen einverstanden. Seit mehr als 40 Jahren gehört Fußball zu den Freizeit-Aktivitäten der Menschen mit Behinderung, die in Meisenheim leben und arbeiten. Rainer Pukall: „Viele Jahre lang haben auch „Nicht-Behinderte" Fußballer mitgespielt. Marco Reich ist das beste Beispiel dafür. Derzeit kommen selten Spieler von außerhalb des Zentrums dazu.“ Das ist für alle schade, denn die Liebe zum runden „Leder“ ist eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und das Thema Inklusion mit Leben zu füllen.

Die Unterstützung von „Hilfreich“ kommt zum richtigen Zeitpunkt. Fußball verbindet, ermöglicht „Teilhabe“ – das gleichberechtigte Miteinander von Menschen – mit oder ohne Krücken, schön oder schnell , egal wie alt und woher. Und das ist der größte Gewinn für die Gesellschaft.