Seit dem 1. September ergänzt Dr. Elke Eich das Leitungstandem im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) der Stiftung kreuznacher diakonie. Gemeinsam mit Dr. Susanne Metzger setzt sie ihr Wissen und Können für die herausfordernde Arbeit des SPZ und die Belange der Kinder und ihrer Familien ein.
Viel Erfahrung bringt sie mit: Am Universitätsklinikum Mainz hat sie ihren Abschluss zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin absolviert und im SPZ Frankfurt/Main-Höchst die Schwerpunktbezeichnung „Neuropädiatrie“ erworben. Rund zehn Jahre leitete sie dort das epileptologisch-neuropädiatrische Team. Nach einer weiteren beruflichen Herausforderung, in der sie über zwei Jahre bei der Gründung des ersten Kinder-Palliativ-Teams in Rheinland-Pfalz mitwirkte und die Zusatzbezeichnung „Palliativmedizin“ erwarb, liegt ihr Fokus nun wieder in der Versorgung von entwicklungsauffälligen und beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen. „Kerngebiet für ein SPZ ist die inter- und multidisziplinäre Versorgung der Betroffenen“, sagt Dr. Elke Eich. „Bei den Kindern und Jugendlichen sind beispielweise durch genetische Grunderkrankungen häufig viele Organsysteme betroffen. Die Versorgung geht dann weit über die klassische medizinische Behandlung hinaus.“
Mit Blick auf die Entwicklung und Teilhabe der betroffenen Kinder entwickelt das SPZ in multidisziplinärem Austausch Empfehlungen zu geeigneten Fördermaßnahmen durch Fachtherapeuten. Dabei geht es um die Versorgung mit effizienten Hilfsmitteln, die Eingliederung in geeignete Schulen bis hin zur Installation begleitender Pflege- oder Jugendhilfemaßnahmen.
Digitalisierung im Fokus
Die größte Herausforderung für die Arbeit des SPZ ist weiterhin die Personalknappheit bei medizinischen, therapeutischen und pädagogischen Fachkräften, berichtet Dr. Susanne Metzger, die die kommissarische Leitung des SPZ schon im März übernommen hatte. Rund 3.500 Kinder aus den Landkreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück werden in Bad Kreuznach und in Besuchsstellen vor Ort jedes Jahr versorgt. „Unsere Patientinnen und Patienten benötigen eine umfängliche und zeitnahe Versorgung“, sagt Susanne Metzger. „Deshalb stehen die internen Prozesse und Abläufe sowie die Digitalisierung im Fokus.“ Die erfahrenen Kinderärztinnen sehen zudem eine gravierende Änderung im SPZ-Klientel: „Während früher der Schwerpunkt auf körperlichen Erkrankungen und Einschränkungen lag, wenden sich heute immer mehr Eltern von kleinen Kindern mit allgemeinen Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten an das SPZ.“
Hotline für Eltern mit Kindern im Vorschulalter
Zur Kanalisierung der vielfältigen Anfragen haben die Sozialpädiatrischen Zentren in Rheinland-Pfalz im Sinne der aktualisierten „Landesrahmenvereinbarung Frühförderung“ ein niedrigschwelliges Beratungsangebot installiert. Bei Fragen zur Entwicklung ihres Kindes haben Familien die Möglichkeit, sich unkompliziert über eine Hotline an qualifizierte pädagogische Fachkräfte zu wenden, die gegebenenfalls den Weg zu passenden Beratungs- und Förderstellen zeigen.
Für das Einzugsgebiet des SPZ Bad Kreuznach können sich ab November Erziehungsberechtigte mit Kindern im Vorschulalter unter der Telefonnummer 0151-54360793 von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhr an die Fachkräfte wenden. Die Beratung erfolgt anonym und die Vorlage einer Krankenkassenkarte ist nicht erforderlich.