Neunkirchen | Hohe Qualität der Schlaganfallversorgung erneut bestätigt

Ärzt*innen und Pflegende des Teams Neurologie am Diakonie Klinikum Neunkirchen

Bestmögliche Hilfe für Menschen, die einen Schlaganfall erleiden: Das Team der Neurologie im Diakonie Klinikum Neunkirchen hat das Rezertifizierungsverfahren als Stroke Unit bestanden

Das Diakonie Klinikum Neunkirchen (DKN) hat eine ausgezeichnete und hoch spezialisierte Schlaganfallstation. Die Zertifizierung als Stroke Unit bescheinigt der neurologischen Abteilung eine kontinuierlich hohe Qualität in der Versorgung von sogenannten Hirnschlägen. Eine Stroke Unit ist eine spezialisierte Station, die sich auf die Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall konzentriert. Sie bietet eine engmaschige Überwachung und gezielte Therapie, um neurologische Folgeschäden zu minimieren und die Heilungschancen zu maximieren. Auf einer Stroke Unit arbeiten Spezialisten aus verschiedenen Bereichen wie Neurologie, Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Radiologie, Sozialmedizin und Pflege Hand in Hand, um eine schnelle und umfassende Versorgung sicherzustellen. Dieses Qualitätssiegel konnte nun durch ein Audit des TÜV Rheinland erneut bestätigt werden.

Kontinuierliche Kontrollen durch regelmäßige Qualitätszirkel

Denn um sich dauerhaft Stroke Unit nennen zu dürfen, müssen strenge Qualitätskriterien erfüllt werden. Dazu gehören unter anderem die Verfügbarkeit moderner medizinischer Geräte zur Diagnostik und Behandlung, speziell geschultes Personal sowie etablierte Abläufe für eine schnelle und effiziente Patientenversorgung. Eine erfolgreiche Zertifizierung erfolgt nach einer umfassenden Prüfung durch externe Auditoren, die alle drei Jahre wiederholt wird, um die hohen Standards langfristig sicherzustellen. Der Anforderungskatalog wird sukzessive erweitert und orientiert sich an den neuesten Entwicklungen in der Medizinforschung: „Eine Zertifizierung ist kein Selbstläufer. Sie erfordert kontinuierlich ein hohes Engagement aller Beteiligten. Wir durchlaufen permanent eine Matrix und korrigieren bereits kleinste Abweichungen vom Idealzustand. In regelmäßigen Qualitätszirkeln und internen Audits mit allen zuarbeitenden Disziplinen überwachen wir ständig unsere Leistung“, fasst die Oberärztin und Leiterin der Stroke Unit, Dr. Andrea Teschner, zusammen.

Das funktioniert nur, wenn die Zusammenarbeit im Team stimmt: „Jeder Akteur gibt sein Bestes und wir haben Achtung vor den Kompetenzen unserer Kolleginnen und Kollegen, egal welcher Berufsgruppe. Wir leben ein funktionierendes Miteinander, sind im ständigen Austausch und halten zusammen. Deshalb ist die Fluktuation in unserem Team auch sehr gering. Das ist gut für die Abläufe und die kurzen Wege, spiegelt sich aber auch in der Patientenzufriedenheit wider“, erklärt Bärbel Schäfer, Stationsleiterin der Stroke Unit. In ihrem Team sind mittlerweile sieben speziell ausgebildete Fachkräfte, so genannte Stroke Nurses. Ein weiterer Kollege befindet sich momentan in der Ausbildung, im nächsten Jahr wird die neunte Pflegefachfrau ihre Weiterbildung absolvieren. Damit ist die neurologische Abteilung überdurchschnittlich gut ausgebildet.

Technische Ausstattung auf dem neuesten Stand

Die technische Ausstattung ist laut der Neurologin Teschner ebenfalls auf dem neuesten Stand: „Mit dem Computertomographen im Haus können wir ein besonderes Verfahren anwenden, das Perfusions-CT. Diese Methode hilft, irreversibel geschädigtes Hirngewebe zu erkennen und von ‚gefährdetem‘ aber möglicherweise noch zu rettendem Hirngewebe abzugrenzen. Daraus ergeben sich erweiterte Therapiemöglichkeiten von Schlaganfällen. Mit speziellen Geräten und Algorithmen können wir außerdem feststellen, ob ein Patient durch das sogenannte Vorhofflimmern ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel hat. Diese können mit dem Blutfluss aus dem Herzen geschwemmt und durch einen Gefäßverschluss einen Schlaganfall verursachen. Erkennen wir das frühzeitig, können wir eingreifen und Risiken minimieren oder sogar eliminieren.“ Ein explizites und gut durchdachtes Bettenmanagement sorgt außerdem dafür, dass die neurologische Abteilung die nötigen Kapazitäten hat, um neue Patienten aufzunehmen und Rettungsdienste die Möglichkeit haben, das DKN anzufahren: „Wenn alle Betten belegt sind, müssen wir das der Rettungsleitstelle melden und unser Haus von der Notfallversorgung abmelden. Wir haben seit mehreren Jahren die geringste Abmelderate in der Region.“

Regionalgeschäftsführerin Andrea Massone sieht das DKN deshalb in einer tragenden Rolle: „Schlaganfälle kommen sehr häufig vor und bei der Behandlung zählt jede Sekunde, um die Folgeschäden so gering wie möglich zu halten. Ich bin sehr stolz auf das Team unserer Neurologie und darauf, dass wir durch ihre kontinuierliche Leistung auf höchstem Niveau einen wichtigen und verlässlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung im Landkreis Neunkirchen leisten können!“