Simmern | Motivierte Nachwuchssicherung in den Pflegeberufen an der Hunsrück Klinik

Seit mehr als 40 Jahren bildet die Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe an der Hunsrück Klinik Simmern Fachkräfte im Gesundheits- und Krankenpflegebereich aus. In 2018 wurde durch Schulleiterin Sandy Ott das Projekt „Schüler prüfen Schüler“ initiiert und für den Pflegenachwuchs als aktive Vorbereitung auf die Examensprüfung eingeführt. In der Schule in Bad Kreuznach ist dieses Projekt seit Jahren ein Qualitätsmerkmal.

„Den Schülerinnen und Schülern im letzten Ausbildungsjahr sollen hierdurch aktiv Ängste und die Aufgeregtheit vor der Abschlussprüfung genommen und ihre Sicht auf die eigene Arbeitsweise und das Verhalten im Pflegealltag veranschaulicht werden“, so Monika Uhr, verantwortliche Praxisanleiterin in der Hunsrück Klinik. Es handelt sich hierbei konkret um die Vorbereitung auf die Prüfungssituation während des Examens. Dazu gehört das Sammeln von Informationen über bestimmte Krankheitsbilder und die zugehörigen Pflegemaßnahmen.

Nach einer intensiven theoretischen Vorbereitung und einem Vorgespräch mit der Praxisanleiterin arbeiten die Schüler in Zweierteams zusammen. Ihren jeweiligen Partner können sie sich dabei in ihrer Klasse selbst aussuchen. Sie übernehmen mit der Teilnahme am Projekt eine neue und verantwortungsvolle Aufgabe. Voraussetzung für ein Gelingen des Projektes ist das gegenseitige Vertrauen der beiden Projektpartner. „Am ersten Tag wird ein Partner vom anderen in praktischen Pflegemaßnahmen auf der Station geprüft und am zweiten Tag ist es umgekehrt“, erläutert Andrea Kuntz, stellvertretende Schulleitung an der Gesundheits- und Pflegeschule. „So können sich die Schüler in die aktive und die passive Rolle, die des Prüfers und des Prüflings, hineinversetzen und von den Fehlern des anderen lernen“. Die Prüfung endet mit einem Reflexionsgespräch zwischen den beiden Schülern und der Praxisanleiterin. „Diese lebendige Art der Ausbildung hat sich an den Schulen für Gesundheits- und Pflegeberufe der Stiftung kreuznacher diakonie bewährt“, freut sich Kuntz. „Uns sind die Ängste und Nöte der Auszubildenden in Prüfungssituationen durchaus bewusst. Mit diesem Projekt steuern wir aktiv dagegen an. Und nichts wirkt so überzeugend wie die eigene ehrliche Begeisterung für seinen Beruf.“

Um Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung in der Pflege zu motivieren, kooperiert die Simmerner Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe seit 2018 mit der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg und seit Anfang 2019 zudem mit der Friedrich Karl Ströher Realschule plus in Simmern. Dies basiert auf dem Projekt „care4future“, gefördert vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz mit dem Ziel, in der Region Nachwuchskräfte für die Pflege zu begeistern. Zur Orientierung der Schülerinnen und Schüler in der Berufsfindungsphase wird  an beiden Schulen einmal wöchentlich eine nachmittägliche Arbeitsgemeinschaft angeboten, in der das Berufsfeld Pflege vorgestellt und ein authentischer Einblick in das Berufsbild gezeigt wird.

Für den Ausbildungsbeginn am 1. September gibt es derzeit noch freie Plätze.
Kontakt: Andrea Kuntz, stv. Schulleitung, Tel. 06761/81-1260