Saarland | Neue Ärztliche Direktoren

Nach sechs Jahren als Ärztlicher Direktor und knapp 33 Jahren im Dienst der Diakonie Kliniken Saarland (DKS) der Stiftung kreuznacher diakonie verabschiedet sich Dr. med. Michael Weber in den Ruhestand. Bereits im Oktober 2020 hat er die Ärztliche Leitung des Diakonie Klinikums in Neunkirchen (DKN) an Dr. med. Marc Wrobel übertragen und blieb für das Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken (EVK) und das Fliedner Krankenhaus Neunkirchen (FKN) federführend im Amt. Nun scheidet der 63-jährige Internist wie geplant vollständig aus seinem Dienst aus und übergibt den Posten an zwei seiner langjährigen Kollegen: Ab sofort ist Dr. med. Mark Neufang Ärztlicher Direktor des EVK und Prof. Dr. med. Ingo Vernaleken zeichnet für das FKN verantwortlich.

Neufang ist Chefarzt der Inneren Medizin am EVK und Spezialist für Diabetologie. Der 52-jährige Saarländer war im Laufe der vergangenen 14 Jahre bereits in allen drei Krankenhäusern der DKS als Oberarzt oder Chefarzt tätig. Im Saarbrücker Krankenhaus arbeitet er seit 2018. Seitdem baut er die Diabetes-Behandlung als Schwerpunkt seiner Abteilung kontinuierlich aus. Während der vergangenen Monate in der COVID-19-Pandemie wurde das gesamte Haus auf eine Belastungsprobe gestellt. Mit seinem Team der Inneren Medizin konnte Neufang nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur Patientenversorgung im Regionalverband leisten, sondern auch wertvolle Daten für eine europaweite Studie zur Verfügung stellen, die wichtige Erkenntnisse zur Behandlung des neuartigen Virus geliefert hat. Der Diabetologe erlebt die Zeit als herausfordernd, sieht aber gerade darin, dass das Haus zu den kleineren Kliniken gehört, einen entscheidenden Vorteil: „Jeder hat hier zusammengehalten, das macht das Teamwork im Haus aus. Das schätze ich sehr.“ Perspektivisch möchte der dreifache Familienvater aus Steinbach weiter die stark nachgefragte Diabetes-Behandlung fördern und das Netzwerk des Krankenhauses ausbauen: „Wir arbeiten sehr gut mit den Zuweisern zusammen, das ist immens wichtig für den Übergang von ambulanter zu stationärer Behandlung und umgekehrt. Für die Versorgung unserer älteren Patientinnen und Patienten möchten wir zukünftig noch intensiver mit den Einrichtungen der Seniorenhilfe kooperieren.“

Sein Kollege Vernaleken ist seit 2015 Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie im Fliedner Krankenhaus Neunkirchen, ein Schwerpunktkrankenhaus für psychische Erkrankungen. In dieser Zeit hat der 51-Jährige bereits einige Meilensteine erreicht: Unter seiner Leitung wurde die Bettenanzahl des Krankenhauses bedarfsgerecht deutlich erhöht und Schwerpunktstationen für relevante psychiatrische Krankheitsbilder mit entsprechenden Behandlungskonzepten geschaffen. Neben Stationen, die auf depressive Krankheitsbilder, Suchterkrankungen und Schizophrenieerkrankungen ausgerichtet sind, existiert nun auch eine gerontopsychiatrische Station, wo psychische Störungen im höheren Lebensalter umfassend diagnostiziert und behandelt werden. Außerdem gibt es jetzt einen psychotherapeutischen und einen psychosomatischen Schwerpunkt. Neben der Ärztlichen Leitung des Krankenhauses ist Vernaleken an wissenschaftlichen Projekten des Universitätsklinikums der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen beteiligt, wo er bereits vor seiner Tätigkeit am FKN als leitender Oberarzt tätig war. Für das Krankenhaus mit dem niederschwelligen Angebot hat er weiterhin ambitionierte Pläne: „Im Vordergrund steht eine verbesserte Vernetzung der psychiatrischen stationären Versorgungsstruktur mit den ambulanten Eingliederungshilfen, damit die Menschen, die bei uns behandelt werden, einen leichteren Wiedereinstieg in den Alltag finden. Zudem möchten wir die psychotherapeutischen Angebote erweitern, damit wir noch mehr Menschen helfen können.“

Der scheidende Ärztliche Direktor Michael Weber blickt mit Zuversicht auf die Amtsübergabe: „Nach über drei Jahrzehnten im EVK ist es natürlich schwer, meinen Posten zu verlassen. Aber ich übergebe das Amt vertrauensvoll in die Hände von zwei Kollegen, mit denen ich über Jahre intensiv zusammengearbeitet habe und von deren Kompetenz ich absolut überzeugt bin.“ Krankenhausdirektor Leo Schwarzkopf dankt ihm für seine Loyalität und seine Verdienste: „Neben der langjährigen Position als leitender Oberarzt der Inneren Medizin am EVK übernahm Weber führende Aufgaben im Medizincontrolling und begleitete die Einführung des aktuellen Abrechnungssystems in Krankenhäusern. Gleichzeitig war er initiales Mitglied unseres klinischen Ethikkomitees, wo er sein medizinisches Fachwissen in die Entscheidungsfindung bei moralischen Konfliktsituationen miteinbrachte. Er engagierte sich auch im Bereich Qualitätsmanagement. In unserem Kollegium sowie bei seinen Patientinnen und Patienten ist und bleibt er stets ein sehr geschätzter Kollege und Mediziner. Wir wünschen ihm viel Freude, Ruhe und Gottes Segen in der wohlverdienten Pension.“