Rektorin der Förderschule nimmt Abschied von Bethesda Schule

Rektorin Mergen-Engelbert mit Schüler

In den vergangenen Wochen hat Förderschulrektorin Margarethe Mergen-Engelbert alle Klassen besucht und sich von den Schülerinnen und Schülern persönlich verabschiedet.

Zum ersten Mal öffnete sich die breite Glastür der Bethesda-Schule für Margarethe Mergen-Engelbert am 1. Februar 1982 - Ende Januar 2020 wird sie sich für sie endgültig schließen. Die bei Schülerinnen und Schülern beliebte sowie vom Kollegium geschätzte Förderschulrektorin geht Ende Januar nach fast vier Jahrzenten Lehrerinnendasein in den Ruhestand. Nach zehn Jahren als Schulleiterin mit oftmals dichten und langen Arbeitstagen freut sich die 64-Jährige nun auf den neuen Lebensabschnitt. „Gemeinsam mit unserem engagierten, interdisziplinären Kollegium und mit der unterstützenden Elternschaft war es für mich eine erfüllende Lebensaufgabe“, sagt Mergen-Engelbert rückblickend. Insbesondere die einzelnen Schüler in ihrer Individualität mit ihrer Beeinträchtigung zu sehen und zu fördern war ihr ein Herzensanliegen.

Insgesamt habe sich die Schülerschaft in den Schulen mit Förderschwerpunkt motorische Entwicklung (SFM) in den vergangenen zehn Jahren sehr verändert, unter anderem durch die Inklusionsbestrebungen, so Mergen-Engelbert. „Die Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler ist heute wesentlich heterogener als zu Beginn des Jahrtausends. In einer jahrgangsübergreifenden Klasse von zehn Schülern existieren häufig drei oder vier Lerngruppen in Mathematik und Deutsch.“ Die Herausforderungen haben für die Kolleginnen und Kollegen aufgrund der individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen und durch wachsende Anforderungen der Schulpolitik zugenommen. In einem interdisziplinären Klassenteam unterrichtet eine Förderschullehrerin gemeinsam mit einer pädagogischen Fachkraft und häufig zusätzlich mit einem Therapeuten. Neben den Klassenstundenplänen gibt es für die Schüler individuelle Therapiepläne für Physio-, Ergo- und Logotherapie, die im Schulalltag zu integrieren und zu koordinieren sind. Neben der persönlichen Entwicklung jedes einzelnen Schülers lagen Mergen-Engelbert besonders die Schulgemeinschaft und die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Geschäftsfeld Leben mit Behinderung der Stiftung kreuznacher diakonie am Herzen. Auch der regelmäßige Austausch mit anderen SFM-Schulen in Rheinland-Pfalz sowie mit den Förderschulen aus der Region war ihr wichtig.

Einige Pläne für den Ruhestand existieren bereits. „Im März werde ich für zwei oder drei Wochen auf einem längeren Wanderweg in Deutschland laufen, um den Kopf frei zu bekommen“, sagt die frisch gebackene Pensionärin, die auch den Jakobsweg in Spanien schon unter den Füßen hatte. Zudem freuen sich bald zwei Enkelkinder und der Garten auf eine naturverbundene ehemalige Förderschulrektorin, die die Schultür endgültig zuzieht.