Neunkirchen | Waffelduft im Wohnpark Katharina von Bora

„Rezept? Brauche ich nicht! Das habe ich im Kopf!“

Der Duft von frisch gebackenen Waffeln verbreitete sich schnell im ersten Stockwerk des Wohnparks Katharina von Bora in Neunkirchen. Bewohnerinnen, Auszubildende und einige der Praktikantinnen aus der Sozialpflegeschule, die derzeit erste Einblicke in die Pflege bekommen, hatten sich zusammen ans Werk gemacht. Nach alten saarländischen Hausfrauen-Rezepten bereiten sie die Köstlichkeiten gemeinsam zu. „Das Rezept? Das brauche ich wirklich nicht! Ich habe alles genau im Kopf!“, sagt Bewohnerin Edda Schuler resolut. Sie hat das Heft in der Hand, tauscht sich zwischendurch mit zwei Mitbewohnerinnen aus und die Mitarbeitenden folgen ihren Anweisungen. Sobald die ersten Waffeln fertig sind, sind andere Seniorinnen und Senioren zur Stelle – angelockt vom verführerischen Duft nach frisch Gebackenem. Natürlich bekommen alle Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung des Geschäftsbereiches Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie sowie die Mitarbeitenden von dem köstlichen Gebäck.  

„Mit dem gemeinsamen Backen werden bei den zumeist an Demenz erkrankten Menschen alte Erinnerungen auf der Geruch- und der Geschmacksebene geweckt“, erklärt Ulrike Ingram, Leiterin des Wohnparks Katharina von Bora. Daher gehöre es zum Konzept des Hauses, die Bewohnerinnen und Bewohner einzubinden und die Rezepte, die sie alle noch auswendig wissen, nachzukochen und zu backen. Erinnerungen an frühere Zeiten holen Menschen mit Demenz dort ab, womit sie gute Erinnerungen verbinden. Einmal in der Woche treffen sich daher Mitarbeitende mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zum gemeinsamen Kochen und Backen und es heißt: „Hauptsach gud gess.“