MEISENHEIM. Eigentlich wollte Isabel Reupke aus Rehborn Gesundheits- und Sozialmanagement studieren, aber dann hat die 22-Jährige herausgefunden, was ihr viel wichtiger ist: „Menschen!“ Jetzt macht sie eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin am Bodelschwingh Zentrum in Meisenheim. In der Einrichtung der Stiftung kreuznacher diakonie wohnen und arbeiten rund 680 Menschen mit Beeinträchtigungen. Warum Isabel hier arbeitet und wie ihr Alltag aussieht, erzählt sie uns wenige Tage für dem 3. Dezember, dem Welttag für Menschen mit Behinderungen:
Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin zu machen?
Isabel Reupke: „Ich habe meine Fachhochschulreife am Paul-Schneider-Gymnasium in Meisenheim gemacht. Das kooperiert seit vielen Jahren mit dem Bodelschwingh Zentrum. So habe ich die Stiftung kreuznacher diakonie kennengelernt. Dann habe ich aber erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten gemacht. Nichts gegen Kinder, aber das war nichts für mich. Okay! Dann das Studium als Gesundheits- und Sozialmanagerin! Aber das hatte mir zu wenig mit Menschen zu tun. Über meine Mama, die auch im Bodelschwingh Zentrum arbeitet, kam ich dann auf die Idee mit und für Menschen mit Beeinträchtigungen zu arbeiten. Und hier bin ich richtig!“
Du arbeitet auf der Wohngruppe im Haus am Wald. Wie sieht Dein Alltag aus?
Isabel Reupke: „Ich unterstütze unsere Bewohnerinnen und Bewohner in ihrem Alltag. In unserer Wohngruppe heißt das zum Teil Hilfe bei der Körperpflege und beim An- und Ausziehen. Die Mahlzeiten vorbereiten und je nach Bedarf auch das Essen anreichen. Es wird im Alltag viel gelacht. Während die Leute auf der Arbeit oder in der Tagesförderstätte sind, wird Wäsche gerichtet und die Dokumentation gemacht. Einfach gesagt: Ich kreiere ein Zuhause, eine Gemeinschaft, einen Wohlfühlort und unterstütze die Teilhabe in der Gesellschaft. Als Azubi bin ich zusätzlich einmal pro Woche in der Fachschule der Stiftung in Bad Kreuznach. Hier bekommen wir unter anderem die pädagogischen Grundlagen für unsere Arbeit. Aber im ersten Ausbildungsjahr lernen wir viel über psychische Erkrankungen und die verschiedenen Behinderungsbilder.“
Was ist für Dich das Schönste an Deiner Arbeit?
Isabel Reupke: „Das Vertrauen, das mir die Bewohnerinnen und Bewohner schenken. Ich erinnere mich noch genau, als mich an einem Abend jemand fragte: Kommst Du morgen wieder? Da wurde mir klar: Die mögen mich. Die vertrauen mir. Außerdem wird bei uns immer gelacht. Ich bewundere das und auch die Ruhe und die Zufriedenheit.“