Meisenheim | Gut gepolstert: Diakonie Werkstatt tütet Nachhaltigkeit ein

Rüdiger Fett (rechts) mit seinem Team der Werkstatt 1 in Meisenheim

Online-Bestellungen sind heute Standard. Bequem vom Sofa aus bestellen und innerhalb kürzester Zeit ist das gewünschte Produkt an der Haustür angekommen. Wenn nicht das Füllmaterial aus Plastik und Styropor wäre… Die Stiftung kreuznacher diakonie bietet nun Firmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, die passende Lösung an. In der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Meisenheim werden nachhaltige Polsterkissen produziert, mit denen Waren sicher und schonend verpackt werden können. Rüdiger Fett, Betriebsleiter in Meisenheim am Glan, konnte bereits Firmen aus ganz Rheinland-Pfalz für diese umweltfreundliche Idee begeistern. Jetzt will er weitere Kooperationspartner finden. „Mit unseren Karopacks können wir Firmen dabei unterstützen, ihre Produkte sicher zu den Kunden zu liefern!“

Dennis Massen ist einer der Beschäftigten der Werkstatt in Meisenheim (Kreis Bad Kreuznach), die an diesem Tag die Maschine bedienen, mit der die Polster-Päckchen hergestellt werden(: „Ich lege alte Kartons in die Maschine!“ Der 36-Jährige wohnt im Bodelschwingh Zentrum, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in der mehr als 650 Menschen ein Zuhause finden, viele Freizeit-Angebote bekommen, aber auch eine sinnstiftende, auf ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasste Arbeit in der Werkstatt finden. Er und seine Kolleginnen und Kollegen wissen, dass hier im Auftrag des Umweltschutzes gearbeitet wird. Das Tempo bestimmen sie.

Die Firmen, die mit der Werkstatt zusammenarbeiten, gehen ganz bewusst diese Kooperation ein, denn sie profitieren, von dem, was hier hergestellt wird. Betriebsleiter Rüdiger Fett ist ganz begeistert: „Was wir hier in Zusammenarbeit mit den Auftraggebern produzieren ist die Zukunft. Auf Dauer können es wir uns als Gesellschaft nicht leisten, den Kunden, die Waren bestellen, eine Unmenge von Luftpolsterfolie oder Styroporchips zu liefern. Unser Polstermaterial ist nachhaltig!“ Die Idee dazu hatte Karopack, eine Firma aus Baden-Württemberg, nach der auch die Polsterkissen benannt sind. Auf der Suche nach Werkstätten kam man mit der Stiftung kreuznacher diakonie ins Gespräch. Schließlich werden an sieben Standorten im Süden von Rheinland-Pfalz die unterschiedlichsten Produkte hergestellt und verpackt – auch für große Unternehmen aus der Autoindustrie. Die Arbeit der Menschen, die hier beschäftigt sind, erfüllt an so manchem Standort auch entsprechende DIN-Normen. „Verlässlichkeit und Präzision ist also kein Problem, wenn man als Auftraggeber mit den Werkstätten kooperieren will“, erklärt auch Viktor Commichau, Bereichsleiter Arbeit & Qualifizierung, der Ansprechpartner für die großen und kleinen Auftraggeber der Werkstätten der Stiftung ist.

Rüdiger Fett erklärt, wie der umweltschonende Kreislauf mit den Polsterkissen funktioniert: „Wir nehmen den Firmen ihre Altpappe und Papier ab, sortieren und zerkleinern die Kartons in entsprechend kleine Teile, die dann über ein Förderband in den Schredder gelangen. Das zerkleinerte Material wird dann in Papier-Kissen gefüllt, die je nach Bedarf des Auftraggebers unterschiedliche Größen haben. So verpackt werden die Kissen wieder an die Firmen geliefert, die dann kunststofffrei ihre Waren gut und sauber gepolstert verpacken können.“

Unter seinen Kunden ist unter anderem ein Schmuckhersteller aus Idar-Oberstein, eine Schreinerei aus Bitburg, Firmen aus Koblenz und dem Hunsrück. Rüdiger Fett will in den kommenden Monaten noch mehr Firmen von dem Konzept überzeugen und lädt Auftraggeber gerne ein, sich vor Ort über diese Verpackungsidee zu informieren.

Mehr Informationen unter: 
Arbeit und Qualifizierung / Recyclingverpackungen und bei
Rüdiger Fett, Telefon: 06753/10328