Idar-Oberstein | Tagesaufenthalt Horizont feiert 20-jähriges Jubiläum

Frau im Gespräch mit 2 Männern: Tagesaufenthalt Horizont - Wohnungslosenhilfe Idar-Oberstein

Tagesaufenthalt Horizont: 20 Jahre Engagement für Menschen in Not

Eine Wohnung mieten ohne Verdienstbescheinigung? Ein heißer Sommer und kein Geld fürs Schwimmbad? Husten, eine entzündete Zahnwurzel, ein gebrochenes Handgelenk – aber keine Krankenkasse? Was für viele selbstverständlich ist, bedeutet Not und Verzicht für Menschen, die ohne ausreichendes Einkommen, ohne eigene Wohnung und ohne Krankenversicherung in Deutschland leben. Diese Zusammenhänge will die Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie bei ihrem Jubiläumsfest am Freitag, 9. September 2022, ab 13 Uhr, Amtsstraße 4, in Idar-Oberstein ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Seit 20 Jahren gibt es den Tagesaufenthalt „Horizont“. Schirmherr des Jubiläums ist der Idar-Obersteiner Oberbürgermeister Frank Frühauf. Auch Bürgermeister Friedrich Marx sowie Bruno Zimmer als Vertreter des Birkenfelder Landrats sowie Andreas Lemens, Geschäftsführer des Jobcenters Birkenfeld, haben ihr Kommen zugesagt.

Der Tagesaufenthalt ist in Idar-Oberstein fest etablierter Baustein in einem Netzwerk von Einrichtungen, die Menschen in Not beraten, unterstützen und vor Wohnungslosigkeit bewahren sollen. Neben dem Horizont sind dies die neue Fachberatungsstelle für Wohnraumsicherung, die Straßensozialarbeit, die Stationären Wohnungen und die Tafel. Beim Jubiläumsfest stehen in der Amtsstraße die Türen offen, um die Arbeit hier kennenzulernen. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.

Rund um die Einrichtung erwartet die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Stationen ein buntes Info- und Mitmachprogramm. Die Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe laden zum Mitspielen und Hand anlegen ein. Im Zentrum steht eine Kampagne der BAG (Bundesarbeitsgemeinschaft) Wohnungslosenhilfe e.V., die zu einem Nationalen Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit bis 2030 aufruft.

Angesichts stark steigender Lebenshaltungskosten ist es der Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie auch wichtig, auf die Situation der Menschen, die in Armut leben, aufmerksam zu machen. Zum Jahresbeginn stieg zwar der Grundsicherungssatz („Hartz IV“) um drei Euro für alleinstehende Erwachsene, damit können die steigenden Lebensmittelpreise jedoch nicht aufgefangen werden. „Wir möchten mit dieser Veranstaltung auf die große Zahl derjenigen hinweisen, die in der Grundsicherung sind oder ein Einkommen beziehen, das knapp darüber liegt“, erklärt Dieter Groh-Woike, Leiter der Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie in Idar-Oberstein. „Immer mehr Menschen sind von der aktuellen Notlage betroffen und haben angesichts der steigenden Preise am Ende des Monates nicht genug im Portemonnaie.“