Blick hinter die Kulissen der Werkstatt

Beschäftigte der Werkstatt ölen Holzvasen (mit Glaseinsatz) aus Erlenholz

Beschäftigte der Werkstatt ölen Holzvasen (mit Glaseinsatz) aus Erlenholz

Trubel herrschte in den Gängen der Werkstatt Bad Kreuznach der Stiftung kreuznacher diakonie beim traditionsreichen Tag der offenen Tür. Die Besucher nutzten die Gelegenheit hinter die Kulissen zu schauen. Mit Stolz präsentierten hier die rund 270 Beschäftigten ihre Tätigkeiten und ihre teils sehr speziell angepassten Arbeitsplätze. Von der Eigenproduktion in der Holzwerkstatt über Dienstleistungen wie Digital- oder 3D-Druck sind es vor allem ausgelagerte Produktionsaufträge für Industrieerzeugnisse, die die Beschäftigten beispielsweise für einige große Kreuznacher Betriebe erledigen. „Die Werkstatt ist ein zuverlässiger Partner für die Industrie“, erläutert Karlfried Simon, Regionalleiter der Werkstätten für Produktion und Technik in Bad Kreuznach. So kontrollieren die Beschäftigten für die Firma Allit Kunststofftrays, die Zahnärzte für Gebissabdrücke verwenden. Die Beschäftigten prüfen Farbe und Form der Trays, sortieren fehlerhafte Stück aus, zählen und verpacken schließlich die Kunststoffteile für den Versand. Eine stabile und langjährige Zusammenarbeit existiert auch mit Reifenhersteller Michelin, für den die Holzwerkstatt kleine Zwischenpaletten herstellt. Die Hilfspaletten stützen und sichern die auf Norm-Paletten geladenen Güter beim LKW-Transport. Als Dienstleister für Michelin bietet sich auch die Abteilung EDV und Druck der Werkstatt an. „Schon seit Jahren fertigen wir die Visitenkarten für Michelin und drucken Schichtpläne und andere betriebsinterne Drucksachen“, berichtet Simon. Für die Firma Schneider Optik übernehmen die Beschäftigten die Qualitätskontrolle für Fotofilter und montieren sie. In weiteren Arbeitsschritten erfolgen der Laserdruck, Versiegelung und Plagiatschutz sowie die Schlusskontrolle, bevor weitere Beschäftigte für Verpackung und die Versandvorbereitung an die Zwischenhändler sorgen. „Mit einer sorgfältigen Arbeitsplatzgestaltung gelingt es, auch Menschen mit schwersten körperlichen Beeinträchtigungen eine Tätigkeit zu ermöglichen“, sagt Simon. Für die Arbeitsplatzvorbereitung gebe es in der Werkstatt eine spezielle Stelle, erläutert der Regionalleiter, der selbst eine Ausbildung als Arbeitserzieher absolviert hat. Zudem sind Ergotherapeuten Teil des 60-köpfigen Teams von Betreuern und Gruppenleitern, die die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze ständig im Blick haben. „Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen – das ist schließlich unser Auftrag“, unterstreicht Simon.