BIRKENFELD. Felicia Trait hat gerade den Beruf gewechselt. Als ausgebildete Arzthelferin hatte sie Sorge, dass sie in einem System gefangen ist, in dem es darum geht, so viele Patienten wie möglich zu behandeln. Dabei will die 29-Jährige mit Menschen arbeiten. Sie will etwas bewirken. Deshalb hat sie vor wenigen Monaten noch einmal eine Ausbildung begonnen – als Heilerziehungspflegerin für und mit Menschen mit Behinderung. Über das, was ihr dabei wichtig ist, hat sie mit uns gesprochen.
Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin zu machen?
Felicia Trait: „Im Krankenhaus sieht man die Patienten nur kurz. Ich will aber mit Menschen arbeiten. Als ich eine der Bewohnerinnen aus der Wohneinrichtung in Birkenfeld kennengelernt habe, wollte ich die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen näher kennenzulernen. Erst dachte ich, dass ich das vielleicht im Nebenjob mache. Aber ganz schnell habe ich dann voll im Gruppendienst mitgeholfen. Nach einem Jahr, war klar, dass ich die Ausbildung mache.“
Du arbeitest auf der Wohngruppe in Birkenfeld. Wie sieht Dein Alltag aus?
Felicia Trait: „Wir sind eine Wohneinrichtung für Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Stärken. Einige arbeiten tagsüber in der Werkstatt. Wir sind also da, wenn es darum geht, morgens aufzustehen, sich im Bad fertig zu machen oder das Frühstück zuzubereiten. Je nach Unterstützungsbedarf helfen wir oder leiten entsprechend an. Am Nachmittag oder Abend schauen wir, was wir an Freizeitangeboten machen können. Wozu die Bewohnerinnen und Bewohner Lust haben: Spiele, Ausflüge oder auch mal eine Kopfmassage oder die Nägel lackieren.“
Was ist für Dich das Schönste an Deiner Arbeit?
Felicia Trait: „Mich fasziniert die Ehrlichkeit, die Herzlichkeit und die Vertrautheit. Die Erfolgserlebnisse unserer Bewohner wirken für einen Außenstehenden oft ganz klein, aber für uns alle ist es besonders toll, wenn zum Beispiel jemand, der vorher nicht alleine essen konnte, mit unserer Unterstützung plötzlich alleine trinken kann. Ich sage oft, dass es für mich fast so ist, als ob ich hier in einer zweiten Familie sein darf.“
Mehr Info zur Ausbildung: Ausbildung - Stiftung kreuznacher diakonie