Bad Kreuznach | Wundmanagement: Die Seele ist immer beteiligt

BAD KREUZNACH. Das „Herz unserer Ambulanz“, so stellt Dr. André Borsche die Frau vor, die seit 24 Jahren mit ihm Seite an Seite in der Plastischen Chirurgie arbeitet: Sabine Herler, 58 Jahre alt, Gesundheits- und Krankenpflegerin und eine absolute Spezialistin darin, große und schlecht heilende Wunden wieder zu heilen. Ihr Credo: „Den ganzen Menschen in seinen Bedürfnissen wahrnehmen.“

Die Wundexpertin ist Teil des Teams, das die Abteilung Plastische Chirurgie am Diakonie Krankenhaus aufgebaut hat. Vor 25 Jahren kam Dr. Borsche nach Bad Kreuznach und stellte seine Abteilungsmannschaft zusammen. Sabine Herler hatte ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Stiftung kreuznacher diakonie gemacht. Menschlichkeit und Freundlichkeit hält sie für unabdingbar, wenn man mit Patienten arbeitet. Aber auch im Kollegenkreis sind ihr und Dr. Borsche diese Eigenschaften wichtig, um produktiv und wertschätzend zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln.

Als zertifizierte Wundmanagerin hat sie es beinahe täglich mit Menschen zu tun, die mit komplizierten Wunden auf ihre Hilfe hoffen. Tumore, Unfälle oder schlicht das Leben haben Körper und immer auch die Seele verletzt. „Die Plastische Chirurgie stellt nicht nur das Äußere wieder her, im besten Fall richtet sie auch das Innere wieder auf“, erzählt Sabine Herler, die als Wundexpertin in allen Abteilungen des Krankenhauses gefragt ist. Der Chefarzt pflichtet ihr bei, fördert und fordert sie immer wieder: „Ihr ansteckendes Engagement und das fröhliche Lachen sind ihr Markenzeichen. Auch die schwierigsten Patienten sind bei ihr gut aufgehoben und schenken ihr das Vertrauen, dass sie wirklich von uns Unterstützung erwarten dürfen.

Das Engagement der gelernten Gesundheits- und Krankenpflegerin endet nicht am Haupteingang des Diakonie Krankenhauses: „Interplast“, die Hilfsorganisation, die Borsche nach Bad Kreuznach geholt hat, ist ebenfalls auch ihre Herzensangelegenheit. Dass die Plastische Chirurgie ihr 25jähriges Bestehen feiert, ist für sie fast unglaublich: „Hier ist kein Tag wie der andere. Wir sind wie eine Familie und entwickeln uns Schritt für Schritt immer weiter. Stillstand gibt es nicht.“ Das für Samstag, 31. Oktober, 10 Uhr, geplante Symposium in der Theodor Fliedner Halle wurde aufgrund der Ausberitung der COVID-19-Pandemie abgesagt. Sabine Herler, ihr Chef und das ganze Team hatten sich darauf gefreut und wollen den Termin im kommenden Jahr nachholen.